Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur zwei Nachweise dieser nur von wenigen Spezialisten bearbeiteten Gattung.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Fruchtkörper resupinat, dünn (bis ca. 0,1 mm dick), frisch etwas wachsartig, glatt, weiß bis schwach creme, trocken auch mit Gelbstich, am Substrat angewachsen, ohne Rhizomorphen.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Hyphensystem monomitisch, überall mit Schnallen. Hyphen 2-3 µm im Durchmesser, nahe des Substrats parallel zu diesem verlaufend (angedeutetes Subiculum), ansonsten eher senkrecht zur Substratoberfläche orientiert und reichlich sich verzeigend. Zystiden fehlend. Basidien terminal, angedeutet urnenförmig, etwas eingeschnürt, bis 26 x 7 µm, vier- sechssporig(!), zur Basis hin etwas dickwandig und nach Sporenreife apikal typisch kollabierend. Sporen inamyloid, schmal ellipsoid bis fast zylindrisch, teils auch angedeutet allantoid, 6-9 x 2,5-3,5 µm, glatt.
Bemerkungen: Sistotremastrum niveocremeum fällt durch die häufig sechssporigen Basidien im Mikroskop auf und könnte daher – auch wegen ihrer meist rein weißen Fruchtkörper – mit Vertretern der Gattung Sistrotrema verwechselt werden. Diese besitzen aber viel deutlicher urnenförmig ausgeprägte Basidien und sind nicht einmal näher verwandt (Sistotrema gehört in die Verwandtschaft der Semmelstoppelpilze, den Hydnaceae als Teil der Ordnung Cantharellales, während Sistotremastrum in die Ordnung der Trechisporales gestellt wird). Mit etwas Erfahrung kann man die Gattung aber direkt durch die basal etwas dickwandigen Basidien, die in typischer Weise nach dem Aussporen kollabieren, erkennen. Sistrotremastrum suecicum ist sehr ähnlich, wächst aber primär an Nadelholz und hat kürzere Sporen (nur bis 6 µm lang).