Startseite

Schizopora radula (Pers. : Fr.) Hallenb.

Synonyme: Hyphodontia radula (Pers. : Fr.) Langer & Vesterholt , Kneiffiella radula (Pers.) Zmitr. & Malysheva

Systematik: Basidiomycota > Hymenochaetales > Schizoporaceae

Deutscher Name: Raduloider Spaltporling

Vorkommen:
An Laubholz, gerne an Buche oder Eiche. Es handelt sich um eine etwas wärmeliebende Art (fehlt in höheren Lagen, in denen Schizopora paradoxa noch fruktifiziert). Die genaue Verbreitung ist aber großteils noch unklar, da die Art früher meist nicht von Schizopora paradoxa unterschieden wurde.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten gemeldet.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, jung irpicoid, d. h. mit eggenartigen Platten, bald diese Platten eine zusammenhängende Poren-/Röhrenschicht ausbildend (1-4 Poren pro mm). Jung blass beige, bald kräftiger beige und mit schwachem, aber charakteristischen Orangeton. Fruchtkörperrand blasser, Röhren zum Fruchtkörperrand kürzer, Rand schließlich glatt.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem pseudodimitisch, d. h. Hyphen zwar teils sehr dickwandig, aber nicht als (einzellige) Skeletthyphen ausgebildet (Septen sind noch erkennbar, also nur skelettisierte Hyphen). Hyphen 2-4,5 µm dick, Wände bis zu 1,5 µm dick werdend.
Basidien jung keulenförmig, später median etwas eingeschnürt (suburniform), 13-18 x 3,5-5 µm, viersporig, mit Basalschnalle.
Sporen ellipsoid, 4-5,5 x 3-4 µm, mit einem auffälligen Öltropfen, glatt, dünnwandig. Zystiden im Hymenium auffallend kopfig (Kopf bis 7 µm im Durchmesser), entsprechende Endzellen aber auch im Subiculum und in mit kleinen Kristallen inkrustierter Form auch an den Porenmündungen.

Bemerkungen:
Die sehr häufige Schizopora paradoxa ist sehr ähnlich, ihr fehlt aber makroskopisch der typische Orangeton. Um die Bestimmung abzusichern, sollte man die Mikromerkmale prüfen. S. paradoxa hat größere Sporen und ihr fehlen die kopfigen Hyphenenden der Porenmündungen. Die recht häufige Schizopora flavipora ist blasser gefärbt, hat deutlich kleinere Poren, auch ihr fehlt der Orangeton und sie unterscheidet sich ebenfalls anhand der Mikromerkmale (z. B. neben kopfigen Zystiden auch mit Lagenozystiden).

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Langer E. (1994): The genus Hyphodontia John Eriksson. Bibl. Mycol. 154: 1-298.