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Schizophyllum commune Fr. 1815

Synonyme: Schizophyllum alneum L. ex J. Schröt. , Schizophyllum radiatum (Sowerby) Fr.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Schizophyllaceae

Deutscher Name: Spaltblättling

Vorkommen:
Das ganze Jahr über, vorwiegend aber im Herbst und Winter an abgestorbenem Laub-, aber auch Nadelholz; gerne an sonnigen Stellen; weltweit verbreitet. In Mitteleuropa besiedelt die Art vorwiegend sehr trockenes, noch nicht lange liegendes Holz; sie kann dabei sowohl aus der Rinde liegender Stämme und Äste als auch auf der Schnittfläche von gestapeltem Rundholz auftreten.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1A, Karte 1065) in allen gut kartierten Gebieten Deutschlands mehr oder weniger geschlossen verbreitet.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 676 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper im Anfangsstadium knotig, dann zu einseitigen, vielgestaltigen, stiellos dem Substrat ansitzenden, bis 5 cm breiten, reihenweise oder dachziegelig stehenden, aber nicht zusammenfließenden, dünnfleischigen Hütchen auswachsend; anfangs halbkreis- oder muschelförmig mit etwas nach unten gebogenem, alt oft wellig-flatterig verbogenem und unregelmäßig lappigem bis gekerbtem Rand, oberseits dicht weißgrau zottig, im Alter schwach hygrophan und dann das violettgraue Fleisch durchschimmernd, aber kaum gerieft.
Fruchtschicht lamellenartig, aus radial zusammenlaufenden Blättern bestehend, die häufig nahezu einem Punkt entspringen und bogig in die Endlappen auslaufen, auf den Flächen dunkel purpurgrau, auf der Schneide auffallend weißflockig und sich der Länge nach spaltend, bei Feuchtigkeit nach beiden Seiten aufgerollt; bei Trockenheit dicht anliegend.
Fleisch sehr dünn, zäh und elastisch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 3-7,5 x 1,5 µm, oft sehr klein, zylindrisch bis schwach würstchenförmig, glatt.
Sporenstaub weiß oder blass rosa.

Bemerkungen:
Der Spaltblättling nimmt als weltweit isolierte, keiner anderen Pilzgruppe zurechenbare Art eine Sonderstellung innerhalb der Nichtblätterpilze ein.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 404;
Keizer, Pilze-Enzyklopädie, S. 97;
Lohmeyer/Künkele, Pilze, S. 216;
Ryman/Holmåsen, Pilze, S. 200.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch