Synonyme: Hydnum croceum Fr. , Hydnum schiedermayeri Heufl. , Hydnum setosum Pers. , Sarcodontia mali Schulzer , Sarcodontia setosa (Pers.) Donk
Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Meruliaceae
Deutscher Name: Krustenförmiger Stachelbart
Vorkommen:
Meist einzeln vorzugsweise an alten Apfelbäumen (parasitisch und dann Weißfäule erzeugend), aber nach der Literatur auch an anderen Obstarten wie Birne, Kirsche und Vogelbeere sowie an Esche. Die Fruchtkörper entwickeln sich meist an der Stamminnenseite in Höhlen bzw. in Rissen zwischen Holz und Borke. Insgesamt selten, da passende Bäume meistens vorher beseitigt werden. Vorkommen sind bekannt aus Mitteleuropa (selten Nordeuropa) und Nordamerika.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, zwischen Juli und November an alten absterbenden Apfelbäumen. Für den Erhalt dieser Art ist es wichtig, alte Obstwiesen bzw. auch alte Obstbäume zu erhalten, auch wenn deren Obstertrag nicht mehr den Erwartungen einer leistungsorientierten Konsumgesellschaft entspricht. In solchen Strukturen haben dann auch eine Vielzahl anderer Lebewesen wie z. B. Fledermäuse und Vögel wertvolle Lebensräume.
In unserer Datenbank gibt es 6 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper dem Substrat anliegend (resupinat), eng verwachsen, an senkrechtem Substrat auch knotig, Überzüge von mehreren Zentimetern (z. B. 8 x 15 cm) Ausdehnung bildend, bestehend aus einer schwefelgelben, wachsartigen Schicht, auf der sich pfriemförmige, blass bis lebhaft gelbe, Stacheln von 5-15 mm Länge und 0,2-0,5 mm Dicke entwickeln. Im Alter können die Fruchtkörper teilweise eine weinrötliche Verfärbung annehmen.
Fleisch mit wachsartiger Konsistenz, mit starkem süßlich-fruchtigem Geruch und mildem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5-6 x 3.5-4 µm, breit ellipsoid bis subglobos, glatt, hyalin, mit etwas verdickten Wänden und einem Öltropfen.
Basidien 4-sporig, keulig, bis 25 x 5 µm, mit Basalschnalle.
Hyphensystem monomitisch, Schnallen vorhanden.
Autor: Peter Karasch
Rote Liste: 3
Quelle / Literatur:
Breitenbach & Kränzlin, Pilze der Schweiz Bd. 2 Nr. 179.