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Sarcodon leucopus (Pers.) Maas Geest. & Nannf. 1969

Synonyme: Hydnum colosseum Bres. , Hydnum subpallidum Snell & E.A. Dick

Systematik: Basidiomycota > Thelephorales > Bankeraceae

Deutscher Name: Widerlicher Stacheling

Vorkommen:
Selten in meist montanen Kiefern- und Fichtenwäldern, aus ganz Europa bekannt.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1A, Karte 1058) in Deutschland sehr selten. In Bayern von Bresinsky/Einhellinger bei Siegenburg gefunden.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, vermutlich durch Stickstoffeintrag erloschen. Zuletzt 1973 beobachtet.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 4 cm dick und 20 cm breit, gewellt oder in der Mitte wenig vertieft, mitunter breit gelappt, glatt oder wellig, ohne konzentrische oder radiäre Zeichnung, jung fein hirschlederartig samtig-filzig, bald mehr oder weniger glänzend schuppig, später am Scheitel felderig-rissig oder stärker schuppig, gegen den Rand auch mehr radiär-rissig, auf fahlgelbem Grund blass purpurbraun oder auf der ganzen Fläche dunkelbraun.
Stacheln bis 15 mm lang, am Stiel wenig herablaufend, dichtstehend, pfriemlich, frei, jung weißlich, bei Druck etwas grauend und im Alter schmutzig grau- bis purpurbraun verfärbend.
Stiel 4-8 cm lang und 2-6 cm dick, zentral oder exzentrisch, voll, mehr oder weniger zylindrisch bis bauchig angeschwollen, selten gabelig verzweigt, am Grund gerundet oder etwas zuspitzend, fein filzig, später glatt oder eingedrückt schuppig, jung weißlich, alt etwas bräunend und meist wie der Hut gefärbt, Basis alt meist grün fleckend.
Fleisch weißlich, im Grund etwas bräunend, im Schnitt purpurbräunlich bis violett anlaufend, nach längerer Zeit blass grünlich, Geruch frisch säuerlich oder nach Maggi, mitunter süßlich widerlich, Geschmack nach einiger Zeit bitter.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-8 x 4,5-5,6 µm, unregelmäßig höckerig, bräunlich.

Bemerkungen:
Sehr ähnlich dem Habichtspilz und wie dieser durch schnallenlose Hyphen charakterisiert; an dem felderigen bis kleinschuppigen, niemals grobschuppig aufbrechenden Hut und dem etwas unangenehmen Geruch zu erkennen.
Scheint wie andere erdbewohnende Stachelpilze in den letzten Jahren zunehmend seltener zu werden.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 1

Quelle / Literatur:
Bresinsky/Einhellinger in Hoppea, Bd. 45, S. 438;
Maas-Geesteranus, Die Terrestrischen Stachelpilze Europas, S. 60f.;
Ryman/Holmåsen, Pilze, S. 102.