Synonyme: Russula murrillii Burl. , Russula turci var. gilva Einhell.
Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Jodoform-Täubling
Vorkommen:
Allgemein verbreitet und gebietsweise in großer Zahl in Kiefernwäldern auf Sandböden.
In Kalkgebieten meist auf Moorwälder und Sonderstandorte beschränkt; die var. amethystina in montanen Nadelwäldern.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 15 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4 bis 7, selten bis 9 cm breit, jung kugelig bis halbkugelig, dann zunehmend flach mit etwas vertieftem Zentrum, blauviolett bis lila oder amethystfarben, auch zinnober- bis kirschrot, meist mit deutlich abgegrenzter dunklerer, oft zu schwärzlich neigender Mitte, gelegentlich gelbfleckig, selten auch von Anfang an konstant gelb (var. gilva Einhellinger), stets auffallend körnig matt und gegen den Rand fast punktförmig aufgelöst, feucht sehr schleimig, bald aber trocken und matt bereift.
Lamellen jung fast rein weiß, dann zunehmend ocker bis ocker-orange, dichtstehend, am Stiel schmal angeheftet und reichlich gegabelt, häufig queraderig, mit glatter Schneide.
Stiel 3 bis 8 cm lang und 12 bis 16 mm dick, weiß, am Grund flockig oder körnig, meist hohl.
Fleisch weiß, alt gelblich, mürbe und völlig mild, besonders in der Stielbasis mit meist deutlichem Jodoformgeruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,7-9,2 x 5,5-8 µm, mit stark netzig verbundenen Warzen.
Sporenstaub ocker.
Bemerkungen:
Der Typus hat meist hellere, mehr zu kirschroten und oft auch zu gelblichen oder leicht grünlichgelben Tönen übergehende Hutfarben und ist eine typische Art sandiger Kiefernwälder. Mikroskopisch durch etwas abweichende Primordialhyphen und stärker netzige Sporen charakterisiert.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Einhellinger, Die Gattung Russula in Bayern, Hoppea Bd. 43, S. 182, Tf. 29;
Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 6, Nr. 206;
Sarnari, Monografia illustrata del Genere Russula in Europa, Bd. 2, S. 1364ff.;
Schaeffer, Russula-Monographie, S. 178ff., Tf. XIII,42;
Socha/Hálek/Baier/Hák, Holubinky (Russula), Nr. 138, S. 434ff.