Synonyme: Russula rubroalba var. albocreatacea Sarnari
Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Blutroter Leder-Täubling
Vorkommen:
Juli bis Oktober auf basenreichen, kalkhaltigen Böden bei Buchen und Eichen.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Große, milde Art. Hut 6 bis 12 (20!) cm breit, konvex mit vertiefter Mitte. Farben schön purpurrot. Huthaut relativ schwer bis ca. 1/3 abziehbar.
Lamellen abhängig von der Sporenreife creme bis gelb.
Stiel zylindrisch, 3 bis 9,5 cm lang und 15 bis 30 (40) mm dick, weiß, im Alter bräunend.
Fleisch weiß, Geschmack mild, Geruch uncharakteristisch.
Sporenpulverfarbe lebhaft gelb (IVd nach Romagnesi)
Zur Abgrenzung von R. romellii siehe Bemerkungen
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-8,5 x 6-7,5 µm (Q L/B 1,2), mit gratig-netzig verbundenen, bis 0,9 µm hohen Warzen.
Bemerkungen:
(JURKEIT in litt.)
Die Art wird von vielen Autoren als Form oder Varietät von R. romellii Mre. angesehen. „ROMAGNESI (1967) beschreibt R. rubroalba als mittelgrosse, festfleischige, einheitlich purpurrote bis kupferfarbene Art, mit gratig bis zerstückelt netzigem Sporenornament und teilweisen Entfärbungen des Hutes, sowie schwer abziehbarer Huthaut. In R. romellii erkannte er dagegen eine deutlich grössere, weichfleischigere Art mit violettem, oder violettpurpurlichem Hutrand, und dominant grün bis olivbraunen Farben in der Hutmitte sowie deutlicher netzigem Sporenornament. Weiterhin schreibt er, dass man bei Aufsammeln im Gelände nie und nimmer an R. romellii denkt, dagegen um so mehr an R. curtipes oder R. aurata. Romagnesi glaubte, dass u.a. auch die Mykologen in der BRD seine Art fehldeuten und aus ihr eine purpurfarbene R. romellii machen. Man muss Romagnesi beipflichten! Wer die typische R. romellii mit all ihren Farben gut kennt, denkt bei der Art auf der Goaslweide niemals an R. romellii. Deswegen wurde sie auch lange Zeit als R. curtipes fehlgedeutet und erst in den letzten zwei Jahren wegen vollkommener Übereinstimmung mit Romagnesis Beschreibung in R. rubroalba umbenannt. Eine farbgleiche Kollektion wurde zusammen mit A. Einhellinger in Grünwald schon einmal so beeindruckend und in grosser Menge gefunden, dass keiner einen Namen nennen konnte und wir uns dann später ebenfalls für R. rubroalba entschieden haben.“
Beleg: G/18-96 u. G/13-98, Jurkeit Nr. 1655 u. 1722
Autor: Peter Karasch
Rote Liste: R
Quelle / Literatur:
Einhellinger, A. (1994): Die Gattung Russula in Bayern, S. 170-171;
Romagnesi 1967: 780 ff.;