Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis dieser nur von wenigen Spezialisten bearbeiteten Gattung.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Fruchtkörper resupinat, jung spinnwebartig, bald dichter und einen geschlossenen Überzug bildend, dieser jedoch kaum am Substrat befestigt und so häutchenartig abziehbar, athelioid, glatt, blass ocker auf weißem Subiculum, von diesem deutliche Rhizomorphen abgehend.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Hyphensystem monomitisch, überall mit Schnallen. Hyphen 1,5-3 µm im Durchmesser, an den Septen aber insbesondere im Subiculum und in den Rhizomorphen häufig deutlich erweitert, bis 12 µm im Durchmesser, aufgebläht („Trompetenhyphen“). Rhizomorphenhyphen (und teils auch Subiculumshyphen) zudem mit Kristallen besetzt. Zystiden fehlend. Basidien mit meist langem, deutlich gewundenem Stiel (dieser insbesondere bei jungen Basidien auch verzweigt, Basidien dann also pleural), bis 45 x 7 µm, viersporig. Sporen inamyloid, schmal ellipsoid bis angedeutet apfelkernförmig, 5,5-9 x 3,5-4 µm, warzig ornamentiert, Ornament mit Baumwollblau anfärbbar (cyanophil).
Bemerkungen: Ramaricium alboochraceum erinnert in den Mikromerkmalen an Vertreter der Gattung Ramaria, woran auch der Gattungsname erinnert. Die nahe Verwandtschaft wurde schließlich auch genetisch belegt. Die Gomphales (und damit auch die Gomphaceae) zeigen als besonderes, sehr ursprüngliches Merkmal einen Doliporus mit durchgehendem Parenmthosom, welches bei Ramaricium alboochraceum nur mir kleinen Poren versehen ist (siehe Hahn et al. 2001). In Mitteleuropa ist die Art unverwechselbar (anhand der Mikromerkmale).
Quelle / Literatur: Dämon W. (1998): Corticiode Basidienpilze Österreichs 2. Öster. Z. Pilzk. 7: 135-189. Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8. Hahn C., Agerer R. & Wanner G. (2001): Anatomische und ultrastrukturelle Analyse von Ramaricium alboochraceum, einer seltenen Art der Gomphales, und seine verwandtschaftliche Beziehung zu Geastrum und Gautieria. Hoppea 61: 115-125 (Bresinsky-Festschrift).