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Ramaria spinulosa (Pers. : Fr.) Quél. 1888

Synonyme: Clavaria spinulosa Pers. : Fr. 1821

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
In Mischwäldern unter Buchen (Fagus) und Fichten (Picea) sowie in Bergnadelwäldern oder reinen Buchenwäldern, auf Kalkböden; Mykorrhiza bildend.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 13 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 11 cm hoch und 9,5 cm breit; Strunk sehr unterschiedlich, breit aufsitzend, mit substratnaher Verzweigung, zylindrisch, bis konisch zugespitzt im Substrat verankert, gern verwachsen, teilweise mit weiteren Fruchtkörpern verwachsen, manchmal mit jungen Ästen; unten schon cremebräunlich bis schmutzig graubräunlich, oben tiefer bräunlich in die Farbe der unteren Äste übergehend, bisweilen kräftiger rotbraun, häufig mit orangebräunlicher Zone, manchmal graulilabraun einfärbend; Basis mit cremeweißlichem Mycelfilz, Rhizomorphen creme bis weiß. Äste jung blumenkohlartig gedrungen, dann aufwärtsstrebend geschwungen, mehrfach aufgeteilt; Astgabelungen abgerundet bis fast spitz. Astenden zunächst mehrfach spitz, im Alter meist stumpf höckerförmig; Astfarben gleichmäßig gefärbt von lohbraun, milchkaffeebraun, umbra- bis rotbraun, in den Astspitzen gleichfarben, manchmal auch heller, vom Strunk herauf gelegentlich graubraun bis graulilabraun eingefärbt, z.T. mit violettlichem Reflex. Fleisch fest, marmoriert bis gezont, schmutzig weiß bis schwach bräunlich färbend, Geruch säuerlich herb bis muffig; Geschmack mild bis herb, in den Astspitzen etwas bitter.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5–11,5 (12,5) x 4,2–6,5 µm, im Profil ellipsoid bis breitellipsoid, häufig etwas gebuckelt, rau; cyanophil, mit kräftigem, gut sichtbarem, unregelmäßigem, warzig-wulstigem Ornament.
Basidien 38–68 x 8–10 µm, keulig, ohne Schnallen, 4-sporig. Hyphen bis 12 (20) µm im Durchmesser, glatt bis fein körnelig, zylindrisch bis aufgeblasen erweitert, dünnwandig, Äste in der Tiefe bis 0,5 µm, im Strunk bis 1 µm dick, ± hyalin, ampulliforme Septenübergänge vorhanden, ohne Schnallen, Thrombopleren vorhanden. Rhizomorphenhyphen im äußeren Bereich nur stellenweise mit Kristallen besetzt, daneben zeigen sich gelbbraune, granulär gefüllte Endzellen, die eine unregelmäßige bis knotige Hypenwand haben; in der Tiefe bis 5 µm im Durchmesser, ± hyalin, glatt- und dünnwandig, ohne Schnallen, ampulliforme Septenübergänge vorhanden.

Bemerkungen:
Eine Verwechslung ist mit kleinen milchkaffeefarbenen Fruchtkörpern von R. pallida oder blassen Fruchtkörpern von R. bataillei möglich, jedoch hat R. pallida etwas längere Sporen und vor allem auch gelifizierte Hyphen im Basalmycel, die bei R. spinulosa fehlen. R. bataillei dagegen hat stark verfärbendes Fleisch, größere Sporen und Nadelkristalle in den Rhizomorphen.

Autor: Josef Christan

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 234.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch