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Ramaria rufescens (Schaeff. : Fr.) Corner 1950

Synonyme: Clavaria rufescens Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Unter Fichten (Picea) auf Kalk; Mykorrhiza bildend; Mycel bis in den Mineralboden reichend.

Vorkommen am Ammersee:
Selten, nur wenige Nachweise.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 20 cm hoch und 18 cm breit; Strunk massiv, bis 9 cm hoch und bis 10 cm breit, konisch bis breit abgerundet; Oberfläche meistens in deutliche, abstehende Schuppen aufreißend, teilweise mit jungen Ästen versehen; unten weiß, oben allmählich in die Farbe der unteren Äste übergehend, im Alter an manchen Stellen schwach rötlichbraun; Basalmycel weiß, gut sichtbar; Rhizomorphen, weiß, zart. Äste jung blumenkohlartig, älter aus dem Strunk kräftig austreibend, mehrfach geteilt, verbogen bis ausladend aufwärtsstrebend; Astgabelungen abgerundet, unten zugespitzt und dort gerne einreißend; Astenden jung mehrfach spitz, im Alter stumpfer, backenzahnähnlich; Astfarben jung nur kurze Zeit hellgelb, dann sehr bald zu Cremefarben bis blass Leder- oder Milchkaffeefarben übergehend mit einem hellen bräunlich-fleischfarbenem Reflex, im Alter ausblassend; Astenden jung zunächst blass gelb danach schnell rötlichbraun verfärbend. Fleisch weiß bis schmutzig weiß, manchmal mit schmutzig rosa Zone, marmoriert, leicht brüchig; Geruch meist herb würzig; im Geschmack mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7–10,3(11,2) x 3,2–4,5(4,8) µm, im Profil ellipsoid bis zylindrisch fein rau bis fast glatt; cyanophil, mit flachem, kaum erhabenem, vorherrschend warzigem Ornament, untermischt mit kurzen Wulsten.
Basidien 35–55 x 6–8 µm, keulig, ohne Schnallen, 4-sporig. Hypen bis 18 µm im Durchmesser, glatt bis fein rau, Wände bis 0,5 µm dick, hyalin, parallel bis verschlungen, ampulliforme Septenübergänge, ohne Schnallenbildung, Thrombopleren vorhanden. Hyphen in den Rhizomorphen/Basalmycel in der äußeren Schicht der Rhizomorphen ummantelt mit Kristallen; Hyphen in der Tiefe bis zu 8 µm im Durchmesser, ohne Schnallen, ± hyalin, glatt, Hyphenwände bis 0,5 µm dick, ampulliforme Septenübergänge vorhanden, gelegentlich mit normalen Thrombopleren; Hyphen im Basalmycel bis 4 µm im Durchmesser, glatt, ± hyalin, mit zart lichtbrechenden, zylindrischen, zum Teil schwach kopfig erweiterten Endhyphen.

Bemerkungen:
Verwechslungen mit R. flava var. scandinavica sind möglich, welche im Alter ebenso oft blassocker Farben mit rotbraunen Astenden hat und ebenfalls bei Fichten wächst. Die typische Schuppung des Strunkes bei R. rufescens und die deutlich abweichenden mikroskopischen Merkmale ermöglichen jedoch eine einwandfreie Trennung.

Autor: Josef Christan

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 226.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan