Synonyme: Clavaria pallida nom. dub. ss. Christan 2008 , Ramaria pallida (Schaeff.) Ricken 1920 ss. Bressadola, Donk non ss. orig.
Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae
Deutscher Name: Blasse Koralle
Vorkommen:
Auf Kalkböden, in Laub- und Nadelwäldern unter Fichte (Picea), Buche (Fagus), Eiche (Quercus) und Hainbuche (Carpinus); Mykorrhiza bildend; Mycel bis in den Mineralboden reichend.
Vorkommen am Ammersee:
R. mairei ist sicherlich häufiger, als die wenigen Nachweise vermitteln.
In unserer Datenbank gibt es 17 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 15 cm hoch und 16 cm breit; Strunk kräftig bis schlank, breit aufsitzend bis konisch zugespitzt, teilweise mit weiteren Fruchtkörpern verwachsen, mit jungen Ästen oder glatt, unten weiß, oben in die Farbe der Primäräste übergehend, im Alter blass ocker bis ockergrau, von unten aufwärts stärker bräunend; Basis mit weißem Mycelfilz und zarten, weißen Rhizomorphen. Äste jung blumenkohlartig, später aufwärtsstrebend geschwungen, ausladend; Astenden zunächst mehrfach spitz, im Alter stumpf höckerig; Astfarben jung hell beige- bis altrosa, dann hell creme bis weiß, häufig mit altrosa bis incarnatem Reflex, im Alter hell milchkaffeebraun bis ocker; in den Astspitzen mit incarnatem bis violettlichem Farbton oder den Ästen gleichfarben. Fleisch fest bis weich, marmoriert, schmutzig weiß bis weiß; Geruch würzig, vor allem beim Trocknen nach Liebstöckel (Levisticum officinale), bisweilen auch muffig oder kakaoartig, getrocknet kreideartig-bröselig; Geschmack herb sauer, in den Astspitzen bitter.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8–13 x 4,5–6,5 (7) µm, im Profil ellipsoid bis breitellipsoid, im vorderen Bereich z. T. etwas gebuckelt, rau; cyanophil, mit kräftigem, gut sichtbarem, unregelmäßigem, warzig-wulstigem, teilweise längsgerichtetem Ornament.
Basidien 65–95 x 11–13 µm, keulig, ohne Schnallen, 4-sporig. Hypen bis 17 (20) µm im Durchmesser, glatt bis fein rau, zylindrisch bis aufgeblasen erweitert, fast parallel bis verschlungen, Wände bis zu 1 µm dick, ± hyalin, ampulliforme Septenübergänge vorhanden, ohne Schnallen, Thrombopleren zerstreut bis häufig. Hyphen in den Rhizomorphen bis 7 µm im Durchmesser, ± hyalin, glatt- und dünnwandig, ampulliforme Septenübergänge häufig, ohne Schnallen; im äußeren Bereich mit gelifizierten Hyphen ebenso im Basalmycel, stellenweise mit Kristallen versehen.
Bemerkungen:
Kleinere, schmächtige, milchkaffeefarbene Fruchtkörper von R. mairei können mit R. spinulosa verwechselt werden, die meist braune bis rotbraune, aber gelegentlich auch blassbraune Farben aufweist. Beide Arten haben keine Schnallen, jedoch hat R. mairei etwas längere Sporen. Ein wichtiger Unterschied zeigt sich im Basalmycel und an den Rhizomorphen: R. mairei hat hier gelifizierte Hyphen mit dicker, glasklarer Ummantelung, welche bei R. spinulosa fehlen.
Autor: Josef Christan
Rote Liste: 3
Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 214.