Startseite

Ramaria formosa (Pers. : Fr.) Quél. 1888

Synonyme: Clavaria formosa Pers. 1797 , Clavariella formosa (Pers. : Fr.) P. Karst. 1882 , Corallium formosa Pers. : Hahn 1883 , Merisma formosa (Pers.) Sprengel 1827

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name: Dreifarbige Koralle

Vorkommen:
In Laubwäldern bei Buchen (Fagus), Eichen (Quercus) und Hainbuche (Carpinus) auf Kalk, einmal unter eingestreuten Fichten (Picea); Mykorrhiza bildend; Mycel bis in den Mineralboden reichend

Vorkommen am Ammersee:
Häufig und verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 48 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 20 cm hoch und 11 cm breit; Strunk breit, massiv, an der Basis abgerundet oder konisch, meist glatt, nur gelegentlich mit jungen Ästen versehen; unten weiß, oben hell lachsfarben, allmählich in die Färbung der unteren Äste übergehend. Basalmycel creme bis cremeweiß; Rhizomorphen weiß, zart. Äste vom Strunk an breit und massiv, mehrfach geteilt, obere Äste meist schlanker und gerade bis leicht verbogen aufwärtsstrebend; Astgabelungen deutlich abgerundet; Astenden jung mehrfach spitzig, im Alter etwas abgestumpft; Astfarben hell bis kräftig lachsfarben, bisweilen mit lachsrosa oder orangelachsfarbenem Ton, im Alter stellenweise etwas bräunend; Astenden hellgelb bis deutlich gelb. Fleisch weich-brüchig bis fest, im Anschnitt weiß, ohne Marmorierung, etwas bäunlich verfärbend, getrocknet kreidig-bröselig zerreibbar; Geruch unbedeutend säuerlich; Geschmack säuerlich bis bitter.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (8) 8,5–13 (14) x (4,2) 4,7–6,2 (6,5) µm, im Profil ellipsoid bis breitellipsoid, rau; cyanophil, in mit mäßig erhabenem, engstehendem, warzig-wulstigem Ornament.
Basidien 70–85 x 7–10 µm, keulig, mit Schnallen, 4-sporig. Hypen bis 14 (16) µm im Durchmesser, parallel bis stark verschlungen, hyalin, glatt, meist dünnwandig, in der Tiefe der Äste bis zu 1 µm dick, ampulliforme Septenübergänge häufig; mit Schnallen, diese aber nicht überall; Thrombopleren vorhanden. Hyphen in den Rhizomorphen/Basalmycel 3–5 µm im Durchmesser, hyalin bis milchig trüb; mit unregelmäßiger gelifizierter Außenschicht, z.T. auch tropfenbildend; mit ampulliformen Septenübergängen und Schnallen.

Bemerkungen:
R. neoformosa unterscheidet sich, wie Untersuchungen am Typus zeigten, lediglich durch das völlige Fehlen von Schnallen (auch an den Basidien).Verwechslungen kommen vor allem auch mit der ebenfalls schnallenbildenden R. flavescens vor. Diese hat aber deutlicher gelbe Grundfarben, fleischfarbene bis zart rosa-lachsfarbene Äste und im getrockneten Zustand festeres, faseriges Fleisch. Ferner sind die Sporen von R. formosa deutlich breiter als jene von R. flavescens. R. flavosalmonicolor und R. safraniolens haben zwar Schnallen, unterscheiden sich aber von R. formosa ebenfalls durch deren Sporengrößen.

Autor: Josef Christan

Rote Liste: V

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 210.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan