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Ramaria flava var. scandinavica (R.H. Petersen) Christan 2008

Synonyme: Ramaria flava var. pinicola Schild 1991 , Ramaria obtusissima var. scandinavica R.H. Petersen 1989

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
in Nadelwäldern unter Fichten (Picea); Mykorrhiza bildend; Mycel bis in den Mineralboden reichend.

Vorkommen am Ammersee:
Selten, bislang noch wenige Funde.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 22 cm hoch und 18 cm breit; Strunk von konisch zugespitzt und tief ins Erdreich hineinwachsend bis zylindrisch oder breit dem Substrat aufsitzend; mit junge Äste versehen, gelegentlich; unten weiß, oben blassgelb bis gelb; Basis häufig mit weißem Mycelfilz umgeben, Rhizomorphen weiß, zart. Äste jung blumenkohlähnlich, dann aufwärtsstrebend geschwungen bis verbogen, manchmal auch gerade parallel, im Alter ausladend bis abwärtsgebogen, rund, mit spitzen bis abgerundeten Astgabelungen mehrfach verzweigt; Astenden aufgeteilt, je nach Alter von spitz bis stumpf gezahnt; Astfarben anfangs noch weißlich, dann gelb werdend, in der Reife vom oberen Strunk bis in die Astspitzen durchgehend cremegelb-lederfarben, neapelgelb, stumpf grünlichgelb, zitronengelb bis maisgelb, manchmal in der Reife vorübergehend mit zartem fleisch- bis rosafarbenem Reflex, in den Astspitzen gelegentlich mäßig bis deutlich rotbraun; frisch manchmal auf Druck oder um Schmutzpartikel purpur- bis violett-bräunlich verfärbend. Fleisch je nach Alter und Feuchtigkeit fest bis brüchig-weich, marmoriert, seltener gleichmäßig weiß; Geruch säuerlich herb, manchmal rettichähnlich; Geschmack mild, in den Astenden bitter.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9–14 x 3,8–5,5 µm, im Profil ellipsoid bis zylindrisch, mit glatter Sporenwand; cyanophil, mit sehr flachem, manchmal schlecht anfärbbarem, runzeligem, warzig-wulstigem, längsgerichtetem Ornament, im Profil glatt bleibend.
Basidien 50–80 x 8–11 µm, keulig, mit Schnallen, 4-sporig. Hyphen bis 18 µm im Durchmesser, glatt bis fein rau, Wände bis zu 0,5 µm dick, ± hyalin, ampulliforme Septenübergänge häufig, Schnallen vorhanden; untermischt mit Thrombopleren. Hyphen in den Rhizomorphen bis zu 6 µm im Durchmesser, ± hyalin, dünnwandig, in manchen Abschnitten Wände bis zu 1,5 µm dick, ampulliforme Septenübergänge vorhanden, mit Schnallen, glatt, äußere Hyphen mit unterschiedlich gehäuften polymorphen Kristallen untermischt.

Bemerkungen:
R. flava var. scandinavica unterscheidet sich von R. flava var. flava im Wesentlichen durch ihr Vorkommen in Nadelwäldern unter Fichten (Picea), bis in Höhen von 1600 m über NN sowie durch etwas kürzere Sporen, was sich vor allem im unterschiedlichen Sporenquotienten ausdrückt. R. safraniolens hat ebenfalls im Profil glatte Sporen mit warzig-runzeligem Ornament, ihre Sporen sind deutlich kürzer und die Äste rosa-lachsfarben.

Autor: Josef Christan

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 198.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch