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Ramaria flava (Schaeff. : Fr.) Quél. 1888

Synonyme: Clavaria flava (Schaeff.) Fr. 1774 , Clavaria obtusissima Peck 1913 , Ramaria obtusissima (Peck) Corner 1950

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name: Schwefelgelbe Koralle

Vorkommen:
In Laubwäldern unter Buchen (Fagus); Mykorrhiza bildend; Mycel bis in den Mineralboden reichend.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 36 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 28 cm hoch und 25 cm breit; Strunk konisch zugespitzt bis breit dem Substrat aufsitzend; manchmal mit jungen unentwickelten Ästen, aber auch glatt; unten weiß, oben blassgelb bis gelb; Basis häufig mit weißem Mycelfilz umgeben, Rhizomorphen weiß, zart, fast immer tief im Erdreich verwachsen und somit manchmal schwer zu finden. Äste jung blumenkohlähnlich, dann aufwärtsstrebend geschwungen bis verbogen, mit abgerundeten bis spitzen Astgabelungen, mehrfach verzweigt; Astenden aufgeteilt, je nach Alter von fein gezahnt bis stumpf; Astfarben anfangs noch weißlich, dann gelb werdend, in der Reife vom oberen Strunk bis in die Astspitzen durchgehend creme-gelb, neapelgelb, stumpf grünlichgelb bis zitronengelb, bei schnell reifenden Fruchtkörpern vorübergehend mit zartem orangegelbem Reflex, in den Astspitzen und teilweise in den Ästen rotbräunlich bis braun werdend, manchmal an frischen Ästen nach Verletzung oder um Schmutzpartikel zart purpurbräunlich, violett-bräunlich bis violett-beige verfärbend. Fleisch fest-brüchig, marmoriert bis gleichmäßig weiß; Geruch säuerlich herb bis rettichähnlich; Geschmack mild, in den Astenden bitter.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10–15 x 3,8–5,2 µm, im Profil zylindrisch bis ellipsoid, mit glatter Sporenwand; cyanophil, mit typischem, sehr flachem, manchmal schlecht anfärbbarem, runzeligem, fein warzig-wulstigem, längsgerichtetem Ornament, im Profil glatt bleibend.
Basidien 55–85 x 8–11 µm, keulig, mit Schnallen, 4-sporig. Hyphen bis 16 (22) µm im Durchmesser, glatt bis fein rau, parallel bis verschlungen, Wände bis zu 0,5 µm dick, ± hyalin, mit ampulliformen Septenübergängen, Schnallen vorhanden; stellenweise mit Thrombopleren untermischt. Hyphen in den Rhizomorphen bis zu 6 µm im Durchmesser, ± hyalin, Wände dünn, in manchen Abschnitten bis zu 1,5 µm dick, mit ampulliformen Septenübergängen, glatt, außen mit unterschiedlich gehäuften polymorphen Kristallen untermischt; Schnallen vorhanden.

Bemerkungen:
Die in Nadelwäldern beheimatete R. flava var. scandinavica unterscheidet sich von R. flava var. flava durch kürzere Sporen. R. schildii ist ähnlich, sie hat aber völlig glatte Sporen ohne Ornament. R. safraniolens hat ebenfalls im Profil glatte Sporen mit warzig-runzeligem Ornament, ihre Sporen sind deutlich kürzer und die Äste rosa-lachsfarben.

Autor: Josef Christan

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 196.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan