Synonyme: Clavaria fennica P. Karst. 1868 , Clavariella fennica (P. Karst.) P. Karst. 1890 , Ramaria fennica var. cinnamomeoviolacea Schild & Christan 1995 , Ramaria fennica var. olivacea Schild 1995
Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae
Deutscher Name: Finnische Koralle
Vorkommen:
In Eichen-Hainbuchenwäldern und Buchen-Eichenwäldern, unter Hainbuche (Carpinus), Eiche (Quercus) und Buche (Fagus), auf sandig-lehmigen Kalkböden; Mykorrhiza bildend; Mycel bis in den Mineralboden reichend.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, nur von wenigen Fundorten bekannt.
In unserer Datenbank gibt es 12 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 12 cm hoch und 8 cm breit; Strunk zylindrisch bis konisch, auch knollig verdickt, an der Basis häufig breit abgerundet, glatt oder mit vereinzelten jungen Ästchen versehen; unten weiß, oben im Übergang zu den Primärästen gleichfarben schmutzig lila- bis violett-grau oder violett-braun, im Alter stellenweise schmutzig purpurbraun; Basalmycel weiß; Rhizomorphen dünn, weiß. Äste zunächst ± zylindrisch, bei älteren Fruchtkörpern schon vom Strunk ab kräftig, gebogen und ausladend aufwärtsstrebend, mehrfach geteilt; Oberfläche glatt, im Alter etwas runzelig; Astgabelungen abgerundet, Astenden stumpf bis mehrfach spitz; Astfarben in der Intensität unterschiedlich von blass bis kräftig graulila, violett-grau, fliederfarben, zum Teil dunkler schmutzig violett-braun bis violett, im Alter mit schmutzig purpurbraunem oder rotbraunem Farbton, an den Astenden ± gleichfarben. Fleisch weiß bis schmutzig weiß, brüchig; getrocknet weich, kreidig-bröselig; Geruch erdig bis erdig-muffig; Geschmack mild bis etwas bitter. Chemische Reation an den an den violett-grauen Zonen und im Hymenium mit KOH rot, braunrot bis orangerot.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8–12 (12,8) x 3,8–5,2 µm, im Profil ellipsoid, deutlich rau; cyanophil, warzig-wulstigem Ornament.
Basidien 45–60 x 7–10 µm, keulig, mit Schnallen; 4–sporig. Hyphen bis 12 (16) µm im Durchmesser, glatt, ± hyalin, mit Schnallen, Wände bis zu 1 µm dick, mit ampulliformen Septenübergängen; Thrombopleren vorhanden. Hyphen in den Rhizomorphen, in der äußeren Schicht stellenweise mit polymorphen Kristallen ummantelt; in der Tiefe Hyphen bis zu 6 µm im Durchmesser, mit Schnallen, ampulliforme Septenübergänge häufig.
Bemerkungen:
Anders als R. fennica var. fennica hat die var. fumigata keine gelben Astenden, und es fehlen gelbbraune oder olivfarbene Töne in den Ästen. Mikroskopisch hat var. fumigata die etwas längeren Sporen.
Autor: Josef Christan
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 244.