Synonyme: Clavaria acroporphyria Schaeff. 1776 , Clavaria botrytis Pers. 1797 , Clavaria botrytis var. plebeja (Wulfen) Pers. 1801 , Clavaria plebeja Wulfen 1781 , Corallium botrytis (Pers.) G. Hahn 1883 , Ramaria botrytis f. musicolor Schild [as 'musaecolor'] 1982 , Ramaria botrytis var. aurantiiramosa Marr & D.E. Stuntz 1974 , Ramaria botrytis var. compactospora Schild & G. Ricci 1998
Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae
Deutscher Name: Hahnenkamm
Vorkommen:
Bevorzugt auf kalkhaltigen Böden, in Laubwälder unter Buche (Fagus), Eiche (Quercus), Hainbuche (Carpinus); Mykorrhiza bildend; Mycel bis in den Mineralboden reichend.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, bislang nur an wenigen Fundorten nachgewiesen.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 18 cm hoch und 14 cm breit, kräftig, Strunk nach oben hin verbreitert, meist mit vereinzelten austreibenden jungen Ästchen versehen; Basis breit bis konisch im Substrat verwachsen, weiß; Rhizomorphen zart, weiß. Äste jung blumenkohlähnlich, dann unregelmäßig geschwungen bis ± gerade aufwärtsstrebend, im Alter ausladend, mehrfach verzweigt, mit abgerundeten Astgabelungen, Astenden fein gezahnt, im Alter stumpf; Astfarben weiß, cremeweiß, im Alter ocker; Astenden blass rosa bis alt rosa, hell bis kräftig weinrot, purpurweinrot bis weinviolett, Reif ausblassend und dann manchmal den Ästen gleichfarben. Fleisch weiß, schmutzigweiß, gelegentlich marmoriert; Geruch angenehm süßlich; Geschmack mild im Alter etwas bitter in den Astenden. Chemische Reaktion im Stielfleisch mit Melzers Reagenz sehr langsam blass violett, zum Teil erfolgt die Reaktion erst nach über einer halben Stunde und ist sehr schwach.
Sporen (10) 11–18 (20) x 4,2–6,2 µm; im Profil ellipsoid bis leicht spindelförmig mit supraapicularer Depression, rau; cyanophil, mit gestreiftem Ornament. Basidien 60–80 x 9–11 µm, keulig, mit Schnallen; 4-sporig; Hyphen mit bis zu 0,5 µm dicke Wände, in der Tiefe bis zu 1 µm dick, ± hyalin, in den Astenden teilweise mit Pigmenten versehen, Septen mit Schnallen, ampulliforme Septenübergänge vorhanden; Thrombopleren häufig. Hyphen in den Rhizomorphen bis 6 µm im Durchmesser, hyalin, glatt- und dünnwandig, mit Schnallen und ampulliformen Septenübergängen, polymorphe Kristallablagerungen der äußeren Hyphen nur stellenweise an kurzen Abschnitten zu sehen. Hyphen im Basalmycel ohne Auflagerungen, Endzellen dünnwandig, ± zylindrisch bis stellenweise unregelmäßig, mit stumpfem Apex.
Bemerkungen:
Makroskopisch ist R. botrytis meist nicht von R. rubripermanens zu unterscheiden. Diese hat aber wesentlich kleinere Sporen und z.T. gelifizierte Hyphen im Basalmycel.
Autor: Josef Christan
Rote Liste: 2
Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 176.