Puccinia tirolensis Zwetko
Systematik: Basidiomycota > Pucciniales > Pucciniaceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
Frühjahr bis Herbst; in Deutschland nicht selten auf der Vogelfuß-Segge (Carex ornithopoda). Auch auf Finger-Segge (Carex digitata).
Vorkommen am Ammersee:
Im Gebiet selten auf der Vogelfuß-Segge (Carex ornithopoda). Mit weiteren Nachweisen ist zu rechnen.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Der Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Im Frühjahr werden die Spermogonien und Aecien gebildet. Bisher ist noch nicht bekannt, auf welcher Wirtspflanze dies stattfindet. Eventuell auf Hain-Greiskraut (Senecio nemorensis agg.). Im Sommer wechselt der Pilz auf Vogelfuß-Segge (Carex ornithopoda) für die Ausbildung von Uredien und Telien. Die rostfarbenen Uredien werden meist beiderseits der Blätter auf gelben Flecken gebildet, heben die Epidermis blasenförmig empor und sind meist klein und später pulverig. Darauf folgt die Ausbildung der punkt- bis strichförmigen, etwas polsterförmigen, dunkelbraunen, früh stäubenden Telien.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Die Uredosporen sind kreisförmig bis breit oval, 24-32,5 x 22-27,5 µm, Wand um die 2,3-2,5 µm dick, entfernt stachelig. 2 Keimporen die meist supraäquatorial gelegen sind und eine stachelfreie Tonsur aufweisen. Die Teliosporen sind 2-zellig, keulenförmig bis zylindrisch, 36-62 x 16-22,5 µm, Wand glatt, ca. 2 µm dick, am Scheitel auf bis zu 14 µm verdickt. Sporen auf einem festen gelblichen Stiel sitzend.
Bemerkungen:
Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.
Die Art wurde erst 1993 neu beschrieben.
Autor: Julia Kruse
Quelle / Literatur:
Zwetko (1993): 120f