Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Der Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Im Frühjahr werden auf Johannisbeere (Ribes) an gelblichen Verfärbungen die Spermogonien gebildet. Die orangefarbenen Aecien werden kreisförmig darum ausgebildet und finden sich meist auf der Blattunterseite von gelblichen oder rötlichen, leicht erhabenen Blattflecken. Sie haben eine Pseudoperidie die becherförmig ausgebildet und am Rand stark zerschlitzt ist. Im Sommer wechselt der Pilz auf Rispen-Segge (Carex paniculata) für die Ausbildung von Uredien und Telien. Die dunkelbraunen Uredien werden meist beiderseits der Blätter gebildet, heben die Epidermis blasenförmig empor und sind meist klein (kaum 1 mm lang) und später pulverig. Darauf folgt die Ausbildung der punkt- bis strichförmigen, etwas polsterförmigen, dunkelbraunen, oft zu Reihen zusammenfließenden, früh stäubenden Telien.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Aeciosporen rundlich-oval oder polyedrisch, 19-22 x 16-18 µm, Wand dünn, sehr feinwarzig und am Keimporus mit kahler Stelle. Die Uredosporen sind oval oder länglich, 20-34 x 13-23 µm, Wand um die 2 µm dick, entfernt stachelig. 3 bis 4 Keimporen die meist äquatorial gelegen sind. Die Teliosporen sind 2-zellig, keulenförmig, 38-56 x 18-22 µm, Wand glatt, ca. 2,5 µm dick, am Scheitel auf bis zu 9 µm verdickt. Sporen auf einem festen gelblichen Stiel sitzend.
Bemerkungen: Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen. Die Aecien auf Johannisbeere können ohne das Wissen über den Wirtswechselpartner nicht näher bestimmt werden und es wird hier der Name Puccinia caricina s.l. verwendet.