Vorkommen am Ammersee: Im Gebiet weit verbreitet auf seinem einzigen Wirt, der Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense).
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Der Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Er hat einen verkürzten Entwicklungsgang, denn er bildet nur Spermogonien, Uredien und Telien aus. Die Spermogonien werden dichtgedrängt auf beiden Blattseiten gebildet, sind honiggelb und strömen einen süßlichen Geruch aus. Die befallenen Pflanzen sind hellgrün gefärbt und meist etwas vergeilt. Im Sommer werden vor allem unterseits der Blätter die runden, zimtbraunen, meist über die gesamte Fläche verteilten Uredien gebildet. Die dunkelbraunen, rundlichen und stäubenden Telien sind meist einzeln stehend auf der Blattunterseite.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Uredosporen zimtbraun, kugelig bis ellipsoidisch, 24-34 x 20-29 µm, Wand 1,5-2 µm dick, stachelwarzig. Meist 3 Keimporen mit nur schwach entwickelter Papille. Teliosporen 2-zellig, an der Grenze beider Zellen schwach eingeschnürt, ellipsoidisch oder ei- bis birnförmig, 28-39 x 16-29 µm, fein warzig, am Scheitel abgerundet. Sporen meist auf einem zarten, farblosen Stiel.
Bemerkungen: Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen. Wegen seinem aufdringlichen süßlichen Geruch ist der Pilz oft schon auf Entfernung zu "erriechen".