Vorkommen am Ammersee: Im Gebiet mehrere Funde, sowohl auf dem Wiesen-Labkraut (Galium mollugo agg.), als auch auf dem Echten Labkraut (G. verum). Der Pilz ist weit verbreitet, mit weiteren Nachweisen ist zu rechnen.
In unserer Datenbank gibt es 7 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Der Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Die Spermogonien befinden sich auf kleinen Anschwellungen beiderseits der Blätter. Kreisförmig um diese angeordnet werden die Aecien. Sie sind becherförmig ausgebildet, orangefarben und haben eine zerschlitzte weißliche Pseudoperidie, die nach außen gebogen ist. Sie treten nur selten auf. Im Sommer werden vor allem unterseits der Blätter die kleinen, runden, zimtbraunen, früh stäubenden und Uredien auf gelben Flecken gebildet, seltener auch am Stängel. Die Telien befinden sich hauptsächlich auf der Blattunterseite, sind früh nackt und schwarzbraun (ähnlich der Uredien), seltener zu Gruppen vereinigt.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Aeciosporen stumpf polyedrisch bis rundlich - oval, 16-21 x 11-15 µm, Wand 1 µm dick, feinwarzig. Uredosporen zimtbraun, rundlich oder ellipsoidisch, 10-36 x 10-28 µm, Wand braun, 1,5-2 µm dick, entfernt feinwarzig. Meist 2 äquatoriale Keimporen, diese ohne auffällige Papille. Teliosporen 2-zellig, an der Grenze beider Zellen schwach eingeschnürt, ellipsoidisch oder birnförmig, 21-67 x 14-39 µm, glatt, am Scheitel bis auf 16 µm verdickt. Stiel schwach bräunlich.
Bemerkungen: Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen. Es werden anhand des Wirtsspektrums und Sporengröße vier verschiedene formae specialis (f. sp.) unterschieden. Im Gebiet wurde neben der f. sp. galii-molluginis Wurth auch die f.sp. galii-veri Gäum. gefunden.