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Puccinia malvacearum Bertero ex Mont. 1852

Systematik: Basidiomycota > Pucciniales > Pucciniaceae

Deutscher Name: Malvenrost

Vorkommen:
Frühjahr bis Sommer; in Deutschland weit verbreitet auf verschiedenen Malvengewächsen (Malvaceae). Sehr selten auf Eibisch (Althaea).

Vorkommen am Ammersee:
Im Gebiet zerstreut auf kultivierten oder verwilderten Stockrosen (Alcea rosea). Da der Pilz auch auf Malven (Malva) vorkommt, sollte drauf geachtet werden.
In unserer Datenbank gibt es 7 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Der Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Er hat einen verkürzten Entwicklungsgang, denn er bildet nur Telien aus. Von Frühjahr bis Sommer werden diese vor allem unterseits der Blätter, meist über die gesamte Fläche zerstreut, gebildet. Diese sind rundlich, polsterförmig hervor gewölbt und fest. An Blattnerven, Stängeln und Kelchblättern kann es durch die Lager zu Verkrümmungen kommen. Blattoberseits fallen sie durch gelbe, meist etwas eingesenkte Flecken auf. Im Spätherbst sind die Telien oft bereift, was durch die Ausbildung von Basidien kommt.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Teliosporen hellbraun bis kastanienbraun, spindelförmig oder kurz keulenförmig, 2-zellig, an der Grenze beider Zellen schwach eingeschnürt, 35-63 x 17-24 µm, glatt. Am Scheitel sind die Sporen gerundet oder in eine Spitze ausgezogen. Sie sitzen auf einem sehr langen (bis 150 µm) durchsichtigen Stiel.

Bemerkungen:
Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.
Dies ist der einzige Rostpilze auf Malvaceae in Deutschland.

Autor: Julia Kruse

Quelle / Literatur:
Gäumann (1959): 801f

  • Detailansicht

    Foto: Julia Kruse
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Julia Kruse