Systematik: Basidiomycota > Pucciniales > Pucciniaceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
Frühjahr bis Herbst; in Deutschland selten, sowohl auf Waldrebe (Clematis vitalba), als auch auf Schilf (Phragmites australis). Seltener auf anderen Knöterichgewächsen (Polygonaceae).
Vorkommen am Ammersee:
Im Gebiet selten auf der Waldrebe (Clematis vitalba). Auf einen Pilzbefall auf Schilf sollte geachtet werden.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Der Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Im Frühjahr wird die Waldrebe (Clematis vitalba) befallen. An gelblichen bis rötlichen Verfärbungen werden die Spermogonien gebildet. Die orangefarbenen Aecien werden kreisförmig darum ausgebildet und finden sich meist auf der Blattunterseite. Sie haben eine Pseudoperidie die becherförmig ausgebildet und am Rand nur wenig zerschlitzt ist. Die Befallenen Organe sind meist stark verdickt oder verdreht. Im Sommer wechselt der Pilz zu Schilf (Phragmites australis) um dort seine Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden. Die kastanienbraunen Uredien werden meist beiderseits der Blätter gebildet und sind von einem gelben Hof umgeben. Sie sind relativ klein und früh frei. Darauf folgt die Ausbildung der dunkelbraunen und kurz strichförmigen Telien.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Aeciosporen in Ketten, polyedrisch, farblos, 16-21 x 14-15 µm im Durchmesser, Wand ca. 1 µm, und feinwarzig. Uredosporen eiförmig bis ellipsoidisch, 25-34 x 18-25 µm, Wand bis zu 4 µm dick, hellbraun, entfernt stachelig, mit 4 Keimporen. Teliosporen 2-zellig, meist ellipsoidisch, 48-54 x 17-21 µm, am Scheitel oft zugespitzt, Wand 2,5-3,5 µm, Stiel sehr lang, farblos, nicht abfallend.
Bemerkungen:
Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.
Autor: Julia Kruse
Quelle / Literatur:
Gäumann (1959): 748ff