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Psilocybe schoeneti Bresinsky 1976

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Strophariaceae

Deutscher Name: Sumpf-Kahlkopf

Vorkommen:
Gesellig auf vorjährig gemähten Flächen in Kalkflachmooren, meist in Kopfbinsenrasen, bisher nur aus dem bayerischen und schwäbischen Jungmoränengebiet bekannt.

Vorkommen am Ammersee:
Selten, nur in Streuwiesen.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 10-14 mm, selten bis 23 mm breit, jung konvex, bald flach oder schwach trichterig niedergedrückt, meist mit kleinem Buckel, stark hygrophan, feucht stumpf dunkel ocker bis rotbraun, alte Fruchtkörper auch mit olivlichem Beiton und ziemlich dunkel, auf 1/4 bis 2/3 durchscheinend gerieft, im Eintrocknen vom Scheitel her zu hellem lehmocker ausblassend, im Übergang auch schön orangebraun, feucht etwas glänzend und auch trocken leicht klebrig, sehr dünnfleischig. Randsaum an ganz jungen Fruchtkörpern mit weißlichen, dreieckigen und oft überstehenden Velumflöckchen, bald kahl und auf ca. 1/2 mm aufgebogen, sehr dünn und alt oft einreißend. Huthaut nicht gelatinös, unter der Lupe fein grubig.
Lamellen von Anfang an dunkel tabakbraun mit umbrabraunem Beiton, alt sehr dunkel, am Stiel gerade angewachsen oder etwas herablaufend, etwas bauchig geschwungen, aber nur wenig vorstehend, mäßig dichtstehend, dünn, meist mit 3 Zwischenlamellen, am Hutrand mit bis zu 9 Lamellen pro 0,5 cm, Schneide fein flockig und deutlich heller.
Stiel 3-4 cm lang und 1-2 mm dick, zylindrisch, mit wenig erweiterter und etwas hellerer, jung deutlich bereifter Spitze, abwärts wie der Hut gefärbt, ziemlich dunkel, kahl, vereinzelt in der Mitte mit einigen seidigen Fasern, auch jung ohne Velumspuren, am Grund das Substrat etwas zusammenballend und leicht brechend, röhrig-hohl.
Fleisch bräunlich, im Hut trocken sehr hell, mit pilzartigem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5-8 x 4,5-6,5 µm, elliptisch, glatt, mit deutlichem, etwas gestutztem Keimporus.
Cheilozystiden bauchig mit lang ausgezogenem, mitunter schwach kopfigem Hals, 26-30 x 8-12 µm.

Bemerkungen:
Die Bestimmung des Pilzes nach Moser führt zu Psilocybe montana, von der sich die Art aber durch den Standort deutlich unterscheidet.
Die Art wurde von Bresinsky neu beschrieben und wächst vorwiegend im Mai und Juni, seltener auch später in regelmäßig gemähten Primulo-Schoeneten. Sie ist nach Einhellinger in den oberbayerischen Mooren ziemlich verbreitet.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 1

Quelle / Literatur:
Bresinsky in Hoppea, Denkschr. Regensb. Bot. Ges. 35, S. 104 ff. (Originalbeschreibung);
Bresinsky in Z. Mykol. Bd. 43, S. 5ff.;
Einhellinger, Ber. Bayer. Bot. Ges.; Bd. 48, S. 115;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 72.7, S. 588f.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner