Synonyme: Galerina medullosa (Bres.) Clémençon , Phaeogalera medullosa (Bres.) M.M. Moser
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Strophariaceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
In Laub- und Nadelwäldern; einzeln bis gesellig wachsend; in Laub- und Nadelstreu (Mulm), gerne auf feuchten Holzresten und Holzhäckseln (–Spänen). Zerstreut vorkommend, diese Art gilt als selten, ist aber vermutlich unterkartiert.
Vorkommen am Ammersee:
Nur ein Fundort, in einem Buchenmischwald, auf einem Gemisch aus Holzspänen, Falllaub und Fichtennadeln.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 1 – 3 cm breit; halbkugelig, später gewölbt, schwach bis ausgeprägt buckelig, glatt bis klebrig, fettig glänzend, bisweilen auch fein glimmerig erscheinend (Lupe!); durchscheinend gerieft, Rand scharf, etwas gezähnelt, Huthaut dehn- und weit abziehbar, gelatinös; feucht schokoladenbraun, von der Mitte her heller rotbräunlich ausblassend.
Lamellen ausgebuchtet schmal angewachsen; leicht bauchig; eher entfernt stehend, untermischt; Schneiden bewimpert, jung hell ockerbräunlich, älter stumpf dunkelbraun.
Stiel 3-5 (7) cm lang, 0,2-0,4 cm dick; schlank, Basis etwas verdickt; ± graubraun, Spitze heller, weiß flockig, abwärts glimmerig-faserig; weißgrau überfasert, Basis striegelig.
Fleisch hellbräunlich, bräunlich berindet, zur Basis zu dunkelbraun; Geruch bisweilen mehlartig, manchmal etwas unangenehm, staubartig; Geschmack mild.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,7 – 9,6 – 10,5 x 4,8 – 5,7 (6,2) μm; glatt, dickwandig, ellipsoid bis leicht rhomboid, etwas abgeplattet, mit deutlichem Keimporus. Cheilocystiden dichtstehend, spindelig bis flaschenförmig mit langem Hals, manchmal etwas kopfig; Caulocystiden büschelig, schlank, konisch abgerundet zulaufend; Schnallen zahlreich.
Bemerkungen:
Für diesen Kahlkopf sind der gebuckelte, fettig glänzende, dunkel rotbraune Hut und der schlanke Stiel kennzeichnend. Die Abgrenzung zu benachbarten Arten ist nicht unproblematisch, das zeigen die Synonyme.
Autor: Helmut Grünert
Rote Liste: R
Quelle / Literatur:
Besl, H. & Bresinsky, A. (2009): Checkliste der Basidiomycota von Bayern, 463.
Borovička, J. (2007): Mykologický Sborník, 4, 114.
Breitenbach, J. & Kränzlin, F. (2000): Pilze der Schweiz, Band 5, Abb.403.
Bresadola, J. (1898): Fungi Tridentini, 2 (11-13) 53.
Bresadola, J.: Iconographia Mycologica, Vol. IV, Tav. 799.2 (Reprint 1982).
Clémençon, H. (1977): Nova Hedwigia 28 (1), 1-4.
Gminder, A. & Krieglsteiner, G.J. (2010): Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 4, 8.13, 404.
Knudson, H. & Vesterholt, J. (2012): Funga Nordica, 964.
Ludwig, E. (2001): Pilzkompendium, Band 1, 72.19.
Moser, M. (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze, 418.
Moser, M. & Jülich, W. (1995): Farbatlas der Basidiomyceten, 4, Psilocybe, Abb.4, oben.
Noordeloos, M. E. (2011): Fungi Europaei, Vol. 13, Strophariaceae s.l., 295-297.