Synonyme: Stropharia dorsipora Esteve-Raventos & Barassa
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Strophariaceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
Bislang hauptsächlich auf gereiftem Pferdedung notiert, aber auch von Rinderdung berichtet.
Bekannt aus Brasilien, Deutschland (Bayern), Österreich und Skandinavien. Als Dungbesiedler potenziell weltweit verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Bislang sehr selten gemeldet. Vermutlich häufger, aber bislang nicht beachtet.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-25 (40) mm Durchmesser, jung
halbkugelig, dann abgeflacht, schmierig-schleimig, klebrig eintrocknend, blass strohgelb bis gelbbraun, Mitte etwas dunkler, nicht hygrophan.
Lamellen dunkel braungrau mit weißer Schneide.
Stiel 20-120 x 2-4 mm, +/- zylindrisch mit bis auf 6 mm verdickter Basis, blass strohgelb, klebrig-schleimig oberhalb vom dünnhäutigen Ring, schwach längsrillig und bereift (Lupe!). Unterhalb des Rings zunächst glatt, im Alter mit feiner, blassgelblicher Natterung.
Stielfleisch cremegelb, engröhrig hohl.
Geruch beim Zerquetschen der Lamellen mehlartig.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen, 15-21 x 9-11,5 μm, glatt, ellipsoid, Keimporus 1-2 μm groß, exzentrisch (dorsal, s. Artname dorsipora).
Basidien 4-sporig, mit Basalschnalle.
Cheilozystiden bis 45 x 3-9 µm, mit Basalschnalle, zahlreich (Lamellenschneide steril)
Cheilochrysozystiden fehlend.
Pleurozystiden bis 50 x 15 µm, mit Basalschnalle, als Chrysozystiden ausgeprägt, breit keulig mit ausgezogenem Schnabel.
Caulozystiden mit Basalschnalle, vielgestaltig, teils wie die Cheilo- oder Pleurocystiden geformt, teils keulig.
Astrocystiden im Substrat nahe der Stielbasis zahlreich und leicht auffindbar, Substrathyphen und Rhizomorphen mit Kristallschopf bis 20 μm Durchmesser.
Bemerkungen:
Der neueste wissenschaftliche Name für diese Art ist Protostropharia dorsipora (Esteve-Rav. & Barrasa) Redhead. Der Pilz sieht dem weltweit verbreiteten Halbkugeligen Träuschling (Protostropharia semiglobata = Stropharia semiglobata) täuschend ähnlich und kann nur mit dem Abgleich der Mikromerkmale sicher bestimmt werden.
Die Merkmale stammen weitgehend aus der unten zitierten Literatur.
Autor: Peter Karasch
Quelle / Literatur:
Hahn, C. 2014: Ein bayerischer Nachweis von Protostropharia dorsipora mit Anmerkungen zur Gattung Protostropharia und kommentiertem Bestimmungsschlüssel, Mycol. Bav. 15: 19-32;
Ryman, S. 2012 in FUNGA NORDICA: 966.