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Psathyrella pseudogracilis (Romagn.) M.M. Moser 1967

Synonyme: Drosophila pseudogracilis Romagn.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Psathyrellaceae

Deutscher Name: Zierlicher Mürbling

Vorkommen:
Auf nacktem, feuchtem und humosem Boden in Laubwäldern, meist an Holzplätzen, Forststraßenrändern und in Wegfurchen, meist zu mehreren gesellig, aber kaum büschelig.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 18 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 23 mm breit werdend, jung kegelig-glockig, gelegentlich mit mehr oder weniger deutlichem Buckel, ganz jung mit flüchtigen, weißen Velumfasern bekleidet, aber sehr bald kahl, später halbkugelig-konvex bis schwach kegelig, aber nicht flach werdend, stark hygrophan, feucht grauschwarz bis dattel-graubraun mit purpurbraunem Beiton und bis zum bräunlichen bis orangerotbraunen und undeutlich gebuckelten Scheitel durchscheinend gerieft, trocken tongrau mit bräunlichem Scheitel und an älteren Fruchtkörpern einen rosa Ton annehmend, vom Rand her ausblassend, beim Eintrocknen braun-rosa gestreift, meist glatt, aber mitunter auch gegen den Rand zu radial runzelig und etwas gekerbt, sehr dünnfleischig.
Lamellen jung weißgrau, später mehr oder weniger schwarzgrau, schmal bis sehr breit, dünn und mäßig dichtstehend, um den Stiel wenig ausgebuchtet, Schneide weißlich und flockig, unter dem Binokular unter dem weißlichen und sterilen Saum eine deutliche, bräunlich-rote Linie, die mit dem bloßen Auge kaum wahrzunehmen, aber auch im Mikroskop deutlich zu sehen ist. Flächen von Pleurozystiden weißlich-flockig behaart.
Stiel bis 55 mm lang und an der Spitze bis 2, am Grund bis 3 mm dick werdend, sehr lang und schlank, hyalin-weißlich, gegen die Basis auch schwach gelblich, älter, oft erst nach längerer Lagerung schwach isabellfarben, zylindrisch, oft etwas verbogen und auch schwach flachgedrückt, Spitze weißmehlig, auf ganzer Länge etwas weißflockig oder abwärts kahl, am Grund mit weißem, striegelig-filzigem Myzel das Substrat zusammenballend, ca. 5 mm tief zuspitzend wurzelnd.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 12,5-13,5 x 6,5 µm, elliptisch, glatt, mit deutlichem Keimporus.
Zystiden an der Schneide zahlreich, oft büschelig, mit langem, schwach kopfigem Hals, Flächenzystiden kurzhalsig, spärlich.

Bemerkungen:
Beim Sammeln ist sehr sorgfältig auf die wurzelnde Stielbasis zu achten, die in dem schweren Substrat recht leicht abbricht.
Ähnliche Arten: Psathyrella gracilis hat jung mehr braunen Hut, auf ganzer Länge weißen Stiel und nur spärliche Cheilozystiden. Psathyrella corrugis hat einen runzeligen Hut. Andere ähnliche Arten mit roter Lamellenschneide haben keine wurzelnde Stielbasis.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 353;
Enderle, Die Pilzflora des Ulmer Raums, S. 416;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 2, Nr. 98.73, S. 684f.

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    Foto: Edmund Garnweidner