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Psathyrella conopilus (Fr. : Fr.) A. Pearson & Dennis 1949

Synonyme: Drosophila subatrata (Batsch) Quél. , Psathyra conopilus var. superbus (Jungh.) Cooke , Psathyra elata Massee , Psathyrella arata (Berk.) W.G. Sm. , Psathyrella circellatipes Benoist , Psathyrella graciloides (Peck) Sacc. , Psathyrella subatrata (Batsch) Gillet , Psilocybe castaneicolor Murrill

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Psathyrellaceae

Deutscher Name: Steifstieliger Mürbling

Vorkommen:
Im Herbst gesellig auf feuchten, meist humosen und schattigen Laubwaldböden mit einer Vorliebe für Straßenränder und ruderal beeinflusste Stellen. Mitunter in sehr großer Zahl auftretend.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1B, Karte 1952) häufig an der oberen Donau und zwischen Lech und Isar, in den östlichen Hälfte Bayerns völlig fehlend; so im Bayerischen Wald und im gesamten Raum zwischen Inn und Salzach; im Tertiär-Hügelland nur bei Landshut.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 263 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 45 mm breit werdend, jung schmal kegelig, dann breit kegelig-glockig mit nach oben aufgebogenem Rand, stark hygrophan, am Scheitel radialrunzelig, feucht dunkel rotbraun mit etwas hellerem mehr bernsteinbraungrauem und stark durchscheinend gerieftem Rand, im Eintrocknen hell honig-gelbbraun und gegen den Rand zu fleckig tonblass aufhellend, glimmerig, aber völlig kahl, sehr dünnfleischig. Huthaut auch unter dem Binokular kahl, aber im Mikroskop zwischen den kugeligen Zellen mit dunklen, sehr schmal lanzettlichen, braunen Haaren.
Lamellen jung weißlich, bald hell graubraun, ziemlich breit und stark bauchig, um den Stiel wenig ausgebuchtet, am Hutrand sehr stumpf abgerundet bis 6,5 mm breit bei 22 mm Länge, Schneide fein weißflockig, nicht rot, am Hutrand mit bis zu 12 Lamellen pro cm, meist nur mit 1-3 Zwischenlamellen.
Stiel bis über 15 cm lang und an der Spitze bis 3, am Grund bis 5,5 mm dick, sehr lang und schlank, etwas brüchig, rein weiß, schwach hyalin und oft etwas verdreht, Spitze weißmehlig, abwärts kahl und glatt, am Grund schwach verdickt, aber nicht knollig und nicht wurzelnd.
Fleisch weiß, geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 12,5-14 x 7-7,5 µm, sehr dunkel, elliptisch mit deutlichem Keimporus.
Cheilozystiden reichlich, kurz, gedrungen und flaschenförmig, mit abgesetztem, meist einen körnigen Inhalt aufweisendem Ende.

Bemerkungen:
Die vielgestaltige Art ist an den dunkelbraunen Haaren auf der Hutoberfläche zu erkennen, die im feuchten Zustand nicht zu sehen sind, aber bei ausgeblassten Fruchtkörpern einen deutlich glitzernden Reflex erzeugen. Im Mikroskop sieht man die linealischen, braunen Haare sofort zwischen den kugeligen Huthautzellen.
Die Unterscheidung von zwei Arten, von denen Psathyrella conopilea einen hellen, Psathyrella subatrata einen dunkel dattelbraunen Hut haben soll, läßt sich nicht aufrecht erhalten.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 326;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 2, Nr. 98.32, S. 629ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch