Synonyme: Psathyrella barlae Bres.
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Psathyrellaceae
Deutscher Name: Purpurner Mürbling
Vorkommen:
Einzeln bis gesellig wachsend; gerne in wärmebegünstigten Laubwäldern, an Stümpfen, Holzstücken oder –häckseln, in Parkanlagen, krautigen Wegrändern; auf besseren bis kalkhaltigen Böden. Weit verbreitet, aber nur zerstreut vorkommend, eher selten. Vom Spätsommer bis in den Herbst hinein.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten. Nur ein Fundort; auf feuchtem Holzhäcksel-Erdgemisch, an einer lichten Stelle, in einem Buchenwald.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 1,5 – 4 (6)cm breit; dünnfleischig; gewölbt bis ausgebreitet, etwas gebuckelt, runzelig; weit durchscheinend gerieft, Rand plissiert; weinrötlich bis rotbräunlich, Mitte dunkler, hygrophan, rosa-ockerfarben ausblassend.
Lamellen abgerundet schmal angewachsen; breit, bauchig; entfernt stehend, untermischt; jung rosa, älter weinbraun, Schneiden heller.
Stiel 4-7 (12)cm lang, 0,3-0,6 cm dick; schlank; blass bis hell weinbräunlich, Spitze heller, fein weißlich punktiert, etwas metallisch glänzend, Basis fein striegelig; faserig, röhrig, hohl.
Fleisch im Stiel hohl; stark längsfaserig; glasig, blass rosa bis etwas bräunlich; Geruch angenehm fruchtartig; Geschmack unauffällig.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 11-16,5 x 6,5-8,5 (9,5) μm; ellipsoid bis oval, mit deutlichem Keimporus, glatt. Cheilocystiden zahlreich, schlauch-, flaschenförmig, angeschwollen, stumpf endend; bisweilen etwas inkrustiert, oft innen schaumig; Pleurocystiden sind ähnlich.
Bemerkungen:
Dieser Mürbling (auch Faserling oder Zärtling genannt) ist an seinen rosa-weinbraunen Farben und seinem relativ langen Stiel relativ gut ansprechbar. Der Kalkboden-Mürbling (Psathyrella calcarea) ist dunkler rotbraun gefärbt und seine Lamellen sind grau.
Autor: Helmut Grünert
Quelle / Literatur:
Besl, H. & Bresinsky, A. (2009): Checkliste der Basidiomycota von Bayern, 485.
Breitenbach, J. & Kränzlin, F. (1995): Pilze der Schweiz, Band 4, Abb.321.
Cetto, B. (1989): I funghi dal vero, Vol. 6, No. 2197.
Enderle, M. (1985): Zeitschrift für Mykologie, Bd. 51(1), 8. Beitrag zur Kenntnis der Ulmer Pilzflora, 30-34.
Eyssartier, G. & Roux, P. (2011): Le Guide des Champignons France et Europe, 898.
Gminder, A. & Krieglsteiner, G.J. (2010): Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 5, 605.
Knudson, H. & Vesterholt, J. (2012): Funga Nordica, 695.
Ludwig, E. (2007): Pilzkompendium, Band 2, 98.50.
Moser, M. & Jülich, W. (1995): Farbatlas der Basidiomyceten, III, Psathyrella, Abb.8, oben.