Synonyme: Pluteus carneipes Kühner , Pluteus subatratus J. Favre
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Pluteaceae
Deutscher Name: Rosastieliger Dachpilz
Vorkommen:
Meist auf Rindenresten oder an alten Holzlagerplätzen, aber kaum an Holz oder Strünken, gilt als selten.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1B, Karte 1931) nur in Süddeutschland, in Bayern sehr zerstreut mit häufigerem Vorkommen im westlichen Jungmoränengebiet.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 36 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 8 cm breit, jung kegelig gewölbt bis glockig mit abgerundetem Scheitel, dann flach gewölbt mit warzenförmigem Buckel, jung am Rand abgebogen, glatt bis schwach wellig, alt oft kurz einreißend, schwach gerieft, oberseits samtig, alt fein abstehend haarig oder gestreift, am Scheitel fast schwarzbraun, am Rand mehr dunkelbraun.
Lamellen jung zart rosa, alt satt rosa bis lachsfarben, mitunter auch mit leicht gelblichem Beiton, frei, dichtstehend, mit glatter, fein bewimperter Schneide.
Stiel 8-12 cm lang und 7-10, am Grund bis 15 mm dick, zylindrisch oder leicht flachgedrückt, mehr oder weniger verdreht und schwach gebogen, fein längsrillig, mit leicht angeschwollenem Grund, jung zart rosafarben, alt verblassend und vom Grund her etwas ockerlich, an der Spitze fein faserig, abwärts zunehmend wollig.
Fleisch im Stiel faserig und schwach rosa, geruchlos oder mit leicht rübenartigem Geruch und mildem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-8 x 6-7 µm, Sporenpulver rosa.
Cheilozystiden keulig, ohne Haken.
Bemerkungen:
Von ähnlichen Arten der Gattung durch den filzig-samtigem Hut und den faserigen, rosa- bis orangerosa gefärbten Stiel unterschieden.
Favre beschreibt eine Sippe ohne rosa Töne am Stiel und mit sehr kurzhakigen Zystiden als Pluteus subatratus, die jedoch als synonym mit Pluteus roseipes gedeutet wird. Ludwig stuft das Taxon zu einer Varietät von Pluteus leoninus herab.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 124;
Enderle, Ulmer Pilzflora, Bd. 1, S. 61ff.;
Favre, Catalogue des Champignons du Parc National Suisse, S. 563 (als Pluteus subatratus, mit Abbildung);
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 2, Nr. 97.25, S. 572f.;
Romagnesi, Nouvel Atlas de Champignons, Bd. 3, Tf. 191;
Stangl, Z. Pilzk., Bd. 33, S. 22.