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Piloderma lanatum (Jülich) J. Erikss. & Hjortstam 1981

Synonyme: Piloderma byssinum var. lanatum Jülich

Systematik: Basidiomycota > Atheliales > Atheliaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Ektomykorrhizapilz, in Symbiose mit Laubbäumen (siehe z. B. Lang 2008), daher nur zur Fruchtkörperbefestigung an der Unterseite von Holzsubstrat, ebenso hypogäisch in der Streu Fruchtkörper bildend. Die Häufigkeit dieser kaum gesammelten Art ist nur schwer abzuschätzen. Nimmt man Piloderma croceum zum Vergleich, die wohl in keinem bodensaurem Waldbestand fehlen dürfte, aber dennoch kaum kartiert wurde, so kann man wohl noch gar keine sichere Aussage über die Häufigkeit dieser doch sehr unauffälligen Art (in Vergleich zur leuchtend gelbe Rhizomorphen bildenden P. croceum) treffen.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis dieser nur von wenigen Spezialisten bearbeiteten Gattung.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, athelioid, d.h. häutchenartig und vom Substrat ablösbar, relativ dicke Häutchen bildend, cremefarben. Fruchtkörperrand mit dünnen, weißen Rhizomorphen.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, ohne Schnallen, etwas dickwandig und 2,5-3,5 µm breit.
Zystiden fehlend.
Basidien langgestreckt keulenförmig, 20-30 x 5-6 µm, viersporig.
Sporen breit zylindrisch bis ellipsoid, etwas dickwandig, hell gelblich, inamyloid, 4,5-5,5 x 2,5-4 µm.

Bemerkungen:
Innerhalb der Gattung Piloderma ist die Art gut kenntlich, da ihr leuchtend gelbe Farben, wie diese z.B. im Piloderma croceum-Formenkreis auftreten, fehlen. Nahestehend ist Piloderma byssinum, mit der sie die blassen Farben und weißen Rhizomorphen teilt. Ursprünglich wurde sie auch als Varietät dieser Art beschrieben. Piloderma byssinum ist aber eine Art des Nadelwaldes und hat kürzere und breit ellipsoide Sporen, 3-4 x 2,5-3,5 µm. Piloderma byssinum var. bisporum unterscheidet sich von P. lanatum bei etwa ähnlicher Sporenlänge (sie sind sogar noch etwas länger bzw. größer) durch im Verhältnis breitere Sporen (5,5-6,5 x 4-5 µm) und die zweisporigen Basidien.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Jülich W. (1972): Monographie der Athelieae (Corticiaceae, Basidiomycetes). Beih. Willdenowia 7.
Lang C. (2008): Diversität der Ektomykorrizen in verschieden artenreichen Laubbaumbeständen im Nationalpark Heinich (Thüringen). Göttinger Forstwissenschaften Bd. 1.