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Pilobolus crystallinus (F.H. Wigg.) Tode 1784

Synonyme: Hydrogera crystallina F.H. Wigg.

Systematik: Glomeromycota > Mucorales > Pilobolaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Vermutlich weltweit verbreitet.
In großen Mengen auf relativ frischem Dung von Pflanzenfressern (Herbivoren) wie z. B. Pferd und Rind.
Anbhängig von den Witterungsbedingungen ganzjährig.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang selten gemeldet, sicher häufig und verbreitet (s.o.).
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporangofore) teils im Substrat eingesenkt. Bei der Reife sitzt auf einem bis ca. 1,5 mm langen, hyalinen Pseudostiel mit verdickter Basis ein ampullenförmiger 0,5-0,8 x 0,3-0,5 mm großer, hyaliner Kopfteil, auf dem die Sporenpakete gebildet werden.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10,5-11,5 x 7,5-8 µm, breitelliptisch bis subzylindrisch mit abgerundeten Enden, glatt, gelblich mit körnigem Inhalt.

Bemerkungen:
Dieser gut kenntliche Köpfchenschimmel wurde auf relativ frischem Rinderdung ab der 2. Woche gesammelt. Ausführliche Beschreibungen über die Gattung gibt HÖFER 1930: ‚Das Pilzchen trifft sogar genau in ein eng begrenztes helles Ziel. Hüllen wir unsere Glasglocke in einen Bogen schwarzen Papiers und schneiden ein pfenniggrosses Loch in die Lichtseite, so sitzen die schwarzen Kügelchen gehäuft in der Mitte der kleinen, hellen Zielscheibe! Nach Pringsheim und Czurda beträgt die Schussweite bei senkrechtem Höhenschuss etwa 80 cm, bei horizontalem Weitschuss 120 cm und bei Schrägschuss im halben rechten Winkel bis zu 2 m. Die Massenbestimmung ergab für das winzige Geschoss 0,011 mg, seine durchschnittliche Anfangsgeschwindigkeit ist 14 m/sec.’

Da die Gattung Pilobolus noch einige weitere, makroskopisch ähnliche Arten enthält, ist eine mikroskopische zur genaueren Bestimmung notwenig.
Beleg: Herbar Karasch G/44-02

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
Cacialli, G., Caroti, V. & Doveri, F. (1995): Funghi fimicoli: 571 ff.;
Höfer (1930) in ZfP Bd. 9, Tafel 14;

  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch