Synonyme: Physarum aureum Pers. , Sphaerocarpus viride Pers.
Systematik: Myxogastrea > Physarales > Physaraceae
Deutscher Name: Goldenes Stielkügelchen
Vorkommen:
Weltweit verbreitet und in Mitteleuropa wohl nicht selten, vorwiegend im Sommer auf Totholz und Rinde verschiedener Laub- und Nadelbäume, gelegentlich auf Moose übergehend.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, nur von wenigen Funden aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt.
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporocarpien) lang gestielt, gesellig, zerstreut oder in dichten Gruppen wachsend, einer scheibenförmigen, am Stiel schwarzen, sonst durchscheinenden Unterschicht (Hypothallus) entspringend, meist mehr oder weniger nickend, niedergedrückt kugelig mit abgeflachtem bis leicht genabeltem Grund oder flach linsenförmig, 0,3-0,7 mm im Durchmesser und bis 0,4 mm, mit dem Stiel 0,8-2 mm hoch, beim Typus schwefelgelb bis gelbgrün, bei der var. aurantium orangefarbig.
Stiel am Grund verbreitert, nach oben stark verjüngt, längsrunzelig, am Grund schwarz bis grauschwarz, nach oben mehr gelb, Spitze beim Typus lebhaft gelb, bei der var. aurantium mehr oder weniger weiß, mit körnigen Kalkstückchen.
Peridie einfach, dicht mit körnigen, gelblichen bis grünlichgelben, bei der var. aurantium orangefarbigen Kalkschüppchen besetzt, schollig aufbrechend und am Capillitium haftend.
Capillitium vom Grund zur Peridie verlaufend, aus durchscheinenden Fäden und rundlich-eiförmigen bis spindeligen, gelben bis orangegelben Kalkknoten bestehend.
Plasmodium gelb.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9 (-10) µm, dunkelbraun, feinwarzig mit Gruppen dichterer Warzen.
Capillitiumfäden spitzwinkelig verzweigt mit Querverbindungen, Kalkknoten beim Typus 5-10 µm, bei der var. aurantium bis 50 µm groß.
Bemerkungen:
Die var. aurantium unterscheidet sich vom Typus durch meist deutlich größere und oft in sehr großer Zahl wachsende Sporocarpien, eine orangefarbige Kalkauflage der Peridie sowie einen schwarzen, dunkelbraunen bis braunen und nur an der Spitze weißen bis beigefarbigen Stiel; mikroskopisch auch durch die bis 50 µm langen, orangefarbigen, schmal bis breit spindelförmigen Kalkknoten im Capillitium. Sie ist wie der Typus weltweit verbreitet und in Deutschland gebietsweise häufiger als der Typus.
Merkmale nach Neubert, verändert.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Neubert & al. (1995), Die Myxomyceten, Bd. 2, S. 310;
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 65-96.