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Physarum decipiens M.A. Curtis

Synonyme: Badhamia decipiens (M.A. Curtis) Berk.

Systematik: Myxogastrea > Physarales > Physaraceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
In mehreren, taxonomisch nicht eindeutig geklärten Formen vermutlich weltweit verbreitet, nach der Artauffassung in Neubert ist diese seltene Sippe bisher von verschiedenen Orten in Deutschland und Österreich nachgewiesen und wächst auf der Rinde lebender Laubbäume, bevorzugt an Pappeln (Populus).

Vorkommen am Ammersee:
Selten, bisher nur ein nicht ganz gesicherter Nachweis aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt, vermutlich weiter verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 7 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper teils als wurm- bis ringförmige, selten polsterförmige, bis 2 mm breite Plasmodiocarpien oder als kugelige, 0,2-0,8 mm breite Sporocarpien ausgebildet, gelb, grüngelb oder rosabräunlich, oft nach weiß verblassend, bei Kalkarmut dunkel oliv, einer unauffälligen, farblosen, gelblichen bis bräunlichen Unterschicht (Hypothallus) entspringend.
Peridie einfach, häutig, schuppig bis netzig und mit gelbem, gelbgrünem, orangegelbem oder rosabraunem Kalk besetzt, oft nach Weiß verblasssend, bei fehlendem Kalk oliv und glänzend, sich unregelmäßig öffnend.
Capillitium aus großen, unregelmäßigen, gelben bis orangefarbigen, durch wenige durchscheinende Fäden verbundenen Kalkknoten bestehend.
Plasmodium milchigweiß, vor der Fruchtkörperreife erst weiß, dann gelb.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-15 x 12-15 µm, rund bis breit elliptisch, schwarz, deutlich stachelig und am Rand dunkel bewimpert.

Bemerkungen:
Die Art ist von ähnlichen, Plasmodiocarpien bildenden Arten der Gattung durch die gelblichen Kalkschüppchen, die übereinander gehäuften Sporocarpien und die oft nieren- bis ringförmigen Plasmodiocarpien sowie deutlich stachelig Sporen unterschieden.
Merkmale nach Neubert, verändert.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Neubert & al. (1995), Die Myxomyceten, Bd. 2, S. 258;
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 65-96.