Synonyme: Lycoperdon cinereum Batsch
Systematik: Myxogastrea > Physarales > Physaraceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
Weltweit verbreitet und gebietsweise recht häufig auf verschiedenen Pflanzenresten und Laub, oft aber auf lebenden Pflanzen, gerne an Brennessel (Urtica) und Disteln (Cirsium), Plasmodien zur Fruchtkörperbildung dabei oft mehrere Dezimeter hochkletternd.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, nur von einem Fund aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporocarpien) sitzend, gesellig bis dicht gedrängt, halbkugelig bis polsterförmig und breit aufliegend, 0,3-0,5 mm im Durchmesser, oft perlschnurartig aneinander haftend, meist zusammen mit länglichen, gewundenen bis verzweigten und oft stellenweise eingeschnürten, 5 bis 7 mm langen Plasmodiocarpien, einer zarten, farblosen bis hellbraunen, wenig auffallenden Unterschicht (Hypothallus) entspringend. Fruchtkörper oft in sehr großer Zahl auftretend und das ursprüngliche Plasmodium nachzeichnend, weiß bis grau, bei Kalkmangel mit silbrigem Glanz oder schwach bläulich schimmernd.
Peridie einfach, zarthäutig, weißlich oder grau, mehr oder weniger mit fleckigem bis aderigem Kalk besetzt, mitunter runzelig und vom Scheitel her, bei Plasmodiocarpien oft durch einen unregelmäßigen Längsriss aufbrechend, die untere Hälfte mit eingerissenen Rändern lange bleibend.
Columella fehlend.
Capillitium ein dichtes Netz freier, durchscheinender Fäden mit zahlreichen kleinen, meist rundlichen, weißen Kalkknoten mit 20 bis 30 µm Durchmesser.
Plasmodium wässerig weiß, kurz vor der Reife gelb.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (8-)9-11(-12) µm, braun, feinwarzig mit angedeuteten Gruppen dunklerer Warzen.
Bemerkungen:
Die Art ist durch das Wachstum häufig auf lebenden Pflanzen, die weißen Fruchtkörper, die oft reichliche Bildung von Plasmodiocarpien sowie eine einschichtige Peridie und das oft recht kalkreiche Capillitium charakterisiert; eine sichere Bestimmung ist aber nur nach Prüfung der Sporengröße und -skulptur und der Menge und Größe der Kalknoten im Capillitium gewährleistet.
Merkmale nach Neubert, verändert.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Neubert & al. (1995), Die Myxomyceten, Bd. 2, S. 246;
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 65-96.