Systematik: Myxogastrea > Physarales > Physaraceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
Weltweit verbreitet und eine der häufigsten Myxomycetenarten, vorwiegend im Sommer und Herbst auf Totholz verschiedener Laub- und Nadelbäume, aber auch auf Laub, Moosen, Pflanzenresten und abgestorbenen Porlingen.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, bisher nur von einem Fund aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt, vermutlich aber weiter verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 25 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporocarpien) gesellig bis dichtrasig in großen Gruppen, lang gestielt, meist mehr oder weniger liegend, abgeflacht halbkugelig, scheiben- bis linsenförmig, am Grund flach bis schwach genabelt, 0,4-0,7 m im Durchmesser, mit dem Stiel bis 1,8 mm hoch, weiß bis grau, bei Kalkmangel blaugrau irisierend, einer scheibenförmigen, bei Gruppen gemeinsamen, durchscheinenden bis dunklen, wenig auffallenden Unterschicht (Hypothallus) aufsitzend.
Stiel längsrunzelig und verdreht, mehr oder weniger mit Kalk inkrustiert, am Grund dunkelgrau bis schwarz, nach oben zu heller und an der stark verjüngten Spitze oft fast weiß und meist gebogen, bis 1,5 mm lang.
Peridie zarthäutig, gleichmäßig oder mit weißen Kalkflecken besetzt, farblos bis blass ockerweißlich, an der Spitze felderig, am Grund lappig aufreißend und lang am Capillitium hängend.
Columella fehlend
Capillitium strahlenförmig vom Grund der Peridie ausgerichtet, dicht netzig und lang die Form behaltend.
Plasmodium wässerig weiß, grau oder hellbraun, im Anfangsstadium auch gelb.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (7-)8-9(-10,5) µm, braun, feinwarzig mit kleinen Gruppen dunklerer Warzen.
Capillitiumfäden fein, durchscheinend, mit wenigen kleinen, spindeligen, mitunter auch fehlenden weißen Kalkknoten.
Bemerkungen:
Die auch im Gelände kenntliche Art ist durch die nickenden, flachen Sporocarpien auf weißen Stielen und das kalkarme Capillitium charakterisiert, kann aber leicht mit ausgeblassten Formen von Physarum viride var. viride verwechselt werden.
Merkmale nach Neubert, verändert.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Neubert & al. (1995), Die Myxomyceten, Bd. 2, S. 285;
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 65-96.