Vorkommen: Frühjahr bis Herbst; in Deutschland verbreitet auf dem Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis), seltener auf dem Weißen Fingerkraut (Potentilla alba). So gut wie nie auf Erdbeeren (Fragaria).
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Der Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Im Frühjahr werden auf weißblütigen Fingerkräutern (Potentilla) an gelblichen Verfärbungen die erhabenen Lager von kleinen runden Spermogonien gebildet. Die Aecien sind gleichmäßig über die Blattunterseite verteilt, seltener auch auf der Oberseite. Sie haben keine Pseudoperidie und werden deswegen Caeoma genannt. Sie sind polsterförmig, lebhaft orange und stellenweise ringförmig um die Spermogonien angeordnet. Im Sommer werden auf der Blattunterseite zerstreut die Uredien gebildet. Diese sind früh nackt und ebenfalls orange gefärbt. Die Telien befinden sich ebenfalls auf der Blattunterseite, sind klein, braun und früh nackt und pulverig.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Aeciosporen eiförmig bis ellipsoidisch, 17-28 x 14-20 µm, derbwarzig, Wand gleichmäßig 2 µm dick, mit kopfig-keulenförmigen Paraphysen untermischt. Uredosporen den Aeciosporen sehr ähnlich, kugelig bis eiförmig, 19-26 x 18-20 µm, derbwarzig. Teliosporen 2-5-zellig, zylindrisch oder keulenförmig, an den Grenzen der Zellen eingeschnürt. Spärlich mit Warzen besetzt.
Bemerkungen: Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.