Synonyme: Dryophila heteroclita (Fr.) Quél. , Hemipholiota heteroclita (Fr.) Bon
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Strophariaceae
Deutscher Name: Abweichender Schüppling
Vorkommen:
Meist erst im Herbst und Spätherbst sehr selten an toten Birken (Betula), oft hoch am Stamm; nach der Literatur auch an anderen Laubhölzern, z.B. Erlen (Alnus), und zwar an liegenden Stämmen und Strünken ebenso wie an noch lebenden oder abgestorbenen, noch stehenden Stämmen bis in mehrere Meter Höhe. Der seltene Pilz ist im Münchner Raum mehrfach gefunden worden, kommt aber auch in anderen Teilen Bayerns vor. Holec zitiert mehrere Herbarbelege aus dem Raum Augsburg (leg. Stangl).
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis über 10 cm breit, jung halbkugelig bis konvex, später flacher werdend, hellgelb und anfangs mit vergänglichen Velumresten behangen, mit faserigen, in der Mitte bräunlichen, gegen den Hutrand mehr ockerlichen Schüppchen, sehr dickfleischig mit schmal überstehendem, etwas gekerbtem Randsaum.
Lamellen jung blassgelb, ziemlich dichtstehend und schmal mit etwas hellerer, fast glatter Schneide, um den Stiel tief ausgebuchtet, aber ziemlich breit angewachsen.
Stiel 4 bis 12 cm lang und 10 bis 25 mm dick, ziemlich kurz und dick mit angeschwollener Basis, mit schwachem, weit oben ansitzendem, von den Sporen dunkel rostbraun gefärbtem Ring, darunter weißlich bis gelblich faserschuppig.
Fleisch blass bräunlich, mit auffallendem, süßlichem und angenehmem, obstartig-fruchtigem Geruch, an Inocybe bongardii erinnernd.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5-9/4,5-5,5 µm, glatt, ei- bis etwas tropfenförmig, mit Keimporus.
Bemerkungen:
Einzige Art der Gattung mit sehr großen Fruchtkörpern und hell ockergelbem, nicht schuppigem Hut. In der Gruppe der fälblingsartig aussehenden Schüpplinge, die Jacobsson jetzt unter Hemipholiota führt, gibt es neben dieser Sippe nur noch den noch größer werdenden Pappelschüppling (Hemipholiota populnea), der Stümpfe und liegende Stämme von Pappeln besiedelt.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Holec, Libri Botanici 20, S. 162ff. (als Pholiota heteroclita);
Jacobsson in Funga Nordica, 1. Aufl., Hemipholiota, S. 830;
Laber/Laber, Zeitschrift für Pilzkunde, Bd. 43, S. 77f. (als Pholiota heteroclita);
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 65.7, S. 526f. (als Pholiota heteroclita).