Vorkommen: An Nadelholz, meist an Pinus, aber auch an Picea zu finden. Wird manchmal als Antagonist zu Heterobasidion annosum s.l. an Fichtenstümpfen angesalbt. Häufig.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Fruchtkörper resupinat, mit dem Substrat fest verwachsen, beim Antrocknen und im Alter aber Fruchtkörperränder sich ablösend und einrollend. Fruchtkörper bis zu 1 mm dick werdend und an liegenden Stämmen mehrere Meter lang werdend. Jung fast weiß, bald grauweißlich, opaque. Konsistenz wachsartig, trocken hart (und dann fast weiß). Oberfläche flach warzig.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Hyphensystem monomitisch, meist ohne Schnallen, diese nur selten im deutlich ausgeprägten Subiculum auftretend. Zystiden häufig, 60-90 x 10-20 µm, dickwandig und in der oberen Hälfte dicht mit Kristallen besetzt. Zystiden aus dem Hymenium herausragend, dann aber überwachsen werdend und daher bei älteren Fruchtkörpern auch in der tieferen Trama. Basidien viersporig, 16-25 x 4-5 µm (bei jungen Fruchtkörpern auch länger werdend), ohne Basalschnalle. Sporen 4-6 x 2,5-3 µm, ellipsoid.
Bemerkungen: Die wachsartigen, großen Fruchtkörper erlauben eine leichte Bestimmung, wenn man auf die angetrocknet sich ablösenden Fruchtkörperränder achtet. Dieses Merkmal fehlt anderen Phlebiopsis-Arten. So ist beispielsweise Phlebiopsis roumeguerii ähnlich, aber hier fehlt ein ausgeprägtes Subiculum, weshalb sich die Trama beim Trocknen nicht von diesem ablöst. Phlebiopsis ravenellii kommt aber nur an Laubholz vor und hat größere Sporen. Die Abtrennung der Gattung Phlebiopsis von Phanerochaete ist umstritten.
Quelle / Literatur: Bernicchia A., Gorjon S.P. (2010): Corticiaceae s.l. Fungi Europaei 12. Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.