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Phellodon niger (Fr. : Fr.) P. Karst. 1881

Systematik: Basidiomycota > Thelephorales > Bankeraceae

Deutscher Name: Schwarzer Duftstacheling

Vorkommen:
Selten in Laub-, Nadel- und Mischwäldern, sowohl in Eichen- und Rotbuchenbeständen als auch im reinen Fichten- oder Kiefernwald vorkommend. In ganz Europa verbreitet, meist auf Kalk, seltener auch auf saueren Böden.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1A (Karte 770) südlich von München im Einzugsgebiet der Isar und am Alpenrand.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 50 mm breit und 1-8 mm dick, selten flach oder gewölbt, meist in der Mitte niedergedrückt bis trichterig vertieft, jung dick samtig-filzig, Filz sich legend und dann meist mit schwarzen, zerrissenen Sprossen besetzt oder mit wenigen kräftigen Fortsätzen oder in der Mitte rau grubig oder lediglich etwas uneben, mitunter mit Sekundärhütchen, sonst auf der übrigen Oberfläche bis zum Rand konzentrisch wellig und gezähnt mit radiären Leisten, Faserschuppen oder Fasern, dazwischen mehr oder weniger kahl, am Rand bald verkahlend, jung mitunter blauviolett, meist aber weißlich oder blassgrau, mit oder ohne lila Töne, bald vom Scheitel her purpurschwarz, sehr alt ausbleichend und graugelb bis oliv mit konzentrischen schwärzlichen Zonen.
Stacheln bis 3 mm lang und 0,2 mm dick, herablaufend, dichtstehend, pfriemlich, frei oder verwachsen, erst blaugrün, bald weiß, später mehr oder weniger silbergrau.
Stiel 1-5 cm lang und 6-20 mm dick, ungeteilt oder mit den Nachbarstielen verwachsen, voll, zylindrisch, tonnenförmig oder gegen den Grund angeschwollen, einem gemeinsamen Myzelklumpen entspringend oder wurzelnd, samtig-filzig, jung schwarz, alt auch aschgrau bis olivlich.
Fleisch frisch mit starker Duplexstruktur, im Kern korkig-holzig, schwarz, mit KOH blaugrün verfärbend, Geruch trocken nach Maggi.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen ohne Stacheln 3,6-4,5 x 2,7-3,5 µm, rundlich bis breit elliptisch, stachelig-farblos.

Bemerkungen:
Die Abgrenzung zu anderen ähnlichen Korkstachelingen, insbesondere zu Phellodon confluens und Phellodon connatus ist nicht immer einfach; man achte vor allem auf das milde und würzig schmeckende, getrocknet stark nach Maggi riechende und sich im Dünnschnitt mit KOH kräftig grünlich verfärbende Fleisch.
Junge Fruchtkörper haben mitunter eine schön blauviolette Farbe und werden dann irrtümlich für Hydnellum caeruleum gehalten. Text nach Maas-Geesteranus.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 270;
Maas-Geesteranus, Die terrestrischen Stachelpilze Europas, S. 21;
Ryman/Holmåsen, Pilze, 1992, S. 104;
Strid in Nordic Macromycetes, Vol. 3, Bankeraceae,S. 313.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch