Synonyme: Hydnum graveolens Pers. , Phellodon melaleucus (Fr. : Fr.) P. Karst.
Systematik: Basidiomycota > Thelephorales > Bankeraceae
Deutscher Name: Schwarzweißer Duftstacheling
Vorkommen:
Gesellig und oft in Hexenringen aus zahlreichen zusammenfließenden Fruchtkörpern in Laub- und Nadelwäldern, z. B. Fichtenschonungen auf moosigem Boden und auch im Altholz auf Nadelstreu, meist in montanen und niederschlagsreichen Gegenden auf oberflächlich versauerten Böden. In Höhenlagen unter 700 m und in luftbelasteten Gebieten rückläufig.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 2 cm, zusammenfließende Hüte bis 4,5 cm breit, jung einseitig trichterig mit lappig geschwungenem Rand, radial schuppig und gegen den Rand zunehmend wellig verbogen, kaum gezont, in der Mitte sehr dunkel schwarzbraun, gegen den Rand mehr rauch- bis graubraun und Zuwachszone frisch weiß, bei Berührung etwas bräunend, sehr dünnfleischig, häufig mit den Nachbarhüten zusammenfließend und dann mehrstielige, größere Hutreihen bildend oder auch dachziegelig übereinanderstehend, am Rand bei älteren Exemplaren auch etwas filzig.
Fruchtschicht stachelig, Stacheln jung rein weiß, bis 3 mm lang, am Stiel nicht oder nur wenig herablaufend, gegen den Hutrand auch zu Höckern reduziert, Hutsaum auf etwa 1-2 mm fast glatt, Stacheln ziemlich scharf zugespitzt, alt auch graubraun, beim Eintrocknen gelegentlich verbogen.
Stiel bis 1 bis 3 cm lang und 3 bis 10 mm dick, sehr dünn, schlank, zäh, fest, mit deutlich erweiterter oder gleichdicker Spitze, am Substratansatz am Grund häufig mehr oder weniger büschelig mit den Nachbarfruchtkörpern verwachsen, jung graubraun bis dunkelbraun, dann zunehmend schwarz, völlig kahl.
Fleisch jung hell- bis graubraun, alt grau marmoriert, im Anbruch mit schwach mehlartigem, im Eintrocknen maggiähnlichem Geruch. Mit KOH grün verfärbend (siehe Foto unten).
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 3,5 x 3 µm, rundlich bis kurz elliptisch, hyalin, derb bestachelt.
Bemerkungen:
In ausgewachsenem Zustand oft schwer von Phellodon niger und Phellodon tomentosus abzugrenzen, jedoch an der auch am Grund kahlen Stieloberfläche und dem mit KOH grün verfärbenden Fleisch erkennbar.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: 1 2
Quelle / Literatur:
Maas-Geesteranus, Die terrestrischen Stachelpilze Europas, S. 20;
Ryman/Holmåsen, Pilze, 1992, S. 105 (als Phellodon melaleucus);
Strid in Nordic Macromycetes, Vol. 3, Bankeraceae,S. 312.