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Phanerochaete laevis (Fr.) J. Erikss. & Ryvarden 1978

Synonyme: Phanerochaete affinis (Burt) Parmasto

Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Phanerochaetaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
An Laub-, seltener an Nadelholz, in luftfeuchten Habitaten weit verbreitet und sehr häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut mit wenigen Nachweisen, aber vermutlich häufiger.
In unserer Datenbank gibt es 9 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, athelioid, d.h. dünn häutchenartig und vom Substrat – zumindest stückweise – ablösbar, bis 0,5 mm dick werdend, jung blass, creme, später kräftig gefärbt, ocker, schließlich ockerrötlich bis leuchtend orange, Fruchtkörperrand ausfransend, meist mit nur unauffälligen, selten auch mit kräftigeren Rhizomorphen.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, Schnallen im Fruchtkörper fehlend, aber im Subiculum und Rhizomorphen vereinzelt auftretend, dann auch als Doppel- seltener als Wirtelschnallen ausgebildet. Hyphen dünn- bis im Subiculum nur etwas dickwandig, 2-5 µm im Durchmesser. Subiculumhyphen wenig verzweigt und parallel zum Substrat angeordnet.
Zystiden zahlreich, für die Gattung relativ schmal, zylindrisch mit ausspitzendem Apex, inkrustiert, wobei die Zystidenspitzen meist ohne Kristallbesatz sind und somit nackt aus dem Kristallmantel hervorragen, 40-65 x 5-7 µm, nur wenig aus dem Hymenium herausragend (ca. 15-20 µm).
Basidien lang gestreckt keulig, 25-35 x 4-5 µm, viersporig, ohne Basalschnalle.
Sporen schmal ellipsoid, glatt, dünnwandig, 4,5-6 x 2,5 µm, inamyloid.

Bemerkungen:
Die Gattung Phanerochaete ist aufgrund ihrer meist kräftigen, athelioiden Fruchtkörper und dem eigentlich schnallenlosen Hyphensystem mit auftretenden Doppel- bis Wirtelschnallen im Subiculum und in den Rhizomorphen leicht kenntlich. Phanerochaete laevis wiederum ist anhand ihrer typischen und häufigen Zystiden gut und leicht bestimmbar. Die sehr variable Phanerochaete sordida kann zwar selten ähnliche Zystiden haben (meist sind sie jedoch komplett inkrustiert), unterscheidet sich aber u. A. deutlich aufgrund der dickwandigen Subiculumshyphen und geringerer Anzahl an Zystiden.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.