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Phallus impudicus L. : Pers. 1753

Synonyme: Ithyphallus impudicus (Pers.) E. Fisch. , Phallus foetidus Sowerby , Phallus volvatus Batsch , Phallus vulgaris Micheli

Systematik: Basidiomycota > Phallales > Phallaceae

Deutscher Name: Gemeine Stinkmorchel

Vorkommen:
Ab Sommer häufig in tendenziell eher bodensauren Laub- und Nadelwäldern; der Geruch ist oft schon von weitem wahrnehmbar.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1A (Karte 732) in den gut kartierten Gebieten mehr oder weniger geschlossen verbreitet; in den Alpen anscheinend viel seltener.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 157 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper jung kugelig und halb unterirdisch, aus einem hartfleischigen Kern bestehend, der von einer gallertigen Schicht und einer grauen Außenhaut umgeben ist, dann aufbrechend und einen bis 20 cm hohen, weißen und fein netzig-runzeligen Schaft entwickelnd.
Hutteil kegelig bis glockig, weiß gekammert und von einer dicken, grünlichen und schleimigen Sporenschicht überzogen, deren stark stinkender Geruch Aasfliegen anlockt, die die Sporenschicht abfressen und auf diese Weise zur Verbreitung der Art beitragen.
Fleisch weiß, jung sehr hart und fest, bald brüchig werdend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4-4,5 x 1,5-2 µm, elliptisch, glatt, bräunlich, mit 2 Tropfen.

Bemerkungen:
Die Stinkmorchel gehört zu den Bauchpilzen und ist mit den zu den Schlauchpilzen gehörenden echten Morcheln in keiner Weise verwandt. Nur junge Fruchtkörper („Hexeneier“) können nach Entfernen der gallertigen Außenschicht gebraten verzehrt werden, sind aber nicht besonders wohlschmeckend. Sobald sich der widerliche Gestank entwickelt, ist der Pilz nicht mehr genießbar.
Die Art wurde früher als „Gichtschwamm“ bezeichnet und galt noch im 18. Jahrhundert als ausgesprochen selten; vermutlich hat sie sich erst durch die Nadelholzkultur stark ausgebreitet.
Ähnliche Arten: Die Schleierdame (Phallus duplicatus Bosc), ist sehr selten und unterscheidet sich durch einen unterhalb des Kopfteils ansitzenden, weißen, grobmaschigen und dauerhaften Schleier. Gelegentlich tritt auch bei der Stinkmorchel ein zarter, flüchtiger Schleier auf.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 528;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 184f.;
Krieglsteiner, G.J., Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 2, S. 169f.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch