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Phaeogalera stagnina (Fr.) Kühner 1973

Synonyme: Galerina stagnina (Fr.) P. Kumm.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Zwischen Sphagnum in sehr nassen Mooren, gerne in Schwingrasen, in der Subarktis weit verbreitet und häufig (auch in der Subantarktis vorkommend), auch in den schottischen Highlands häufig, in Süddeutschland jedoch sehr selten, mit kleinem Schwerpunkt auf den Bayerischen Wald (z. B. in Schwingrasen am Kleinen Arbersee).

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, bislang nur ein Nachweis in der Region.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut konvex, später am Scheitel abgeflacht, aber Hutrand lange herabgebogen, bis 2 cm im Durchmesser, glatt, fettig bis leicht schmierig, feucht schleimig, am Hutrand mit weißen Velumresten, deutlich gerieft, hygrophan, feucht dunkel rotbraun, abgetrocknet gelbbraun.
Lamellen etwas entfernt stehend, breit angewachsen bis etwas mit Zahl herablaufend, jung gelbbraun, später graubraun, schließlich zimtbraun.
Stiel schmal zylindrisch, bis 90 x 2(-5) mm, Oberfläche fettig-glatt mit weißen Velumresten, die deutlich mit dem dunkel rotbraunem Grund kontrastieren, jung auch mit angedeuteter Ringzone (Cortina).
Geruch unangenehm, an Tricholoma album erinnernd.
Sporenpulver schmutzig braun.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen ellipsoid, 11,5-16, x (6-)7-9(-10) µm, etwas dickwandig, mit deutlichem Keimporus, dort etwas trunkat, glatt, ohne Plage, rotbraun im Mikroskop, inamyloid.
Basidien etwas eingeschnürt, 30-45 x 7,5-12 µm, viersporig, mit Basalschnalle.
Pleurozystiden fehlend.
Cheilozystiden teils undifferenziert (Hyphenenden), mit allen Übergängen zu schmal lageniformen Zystiden mit ausgezogenem Hals, dieser oft mit etwas erweiterter Spitze, aber nicht kopfig-tibiiform, 32-83 x 3-12 µm.
Schnallen überall häufig.

Bemerkungen:
Phaeogalera stagnina erinnert an einen Vertreter der Gattung Galerina, nur sind dafür die Lamellen zu dunkel gefärbt (und entsprechend das Sporenpulver zu dunkel). Die sehr ähnliche Phaeogalera stagninoides unterscheidet sich u. A. durch den nicht gerieften Hut sowie viel schwächer ausgeprägtes Velum universale.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Rote Liste: 2

Quelle / Literatur:
Gulden G., Hallgrimsson H. (2001): The genera Galerina Earle and Phaeogalera Kühner (Basidiomycetes, Agaricales) in Iceland. Acta Botanica Islandica 13: 3-54.
Knudsen H., Vesterholt J., Hrsg. (2008): Funga Nordica.
Orton P.D. (1960): New check list of British agarics and boleti. Part III. Notes in genera and species in the list. Trans. Br. Mycol. Soc. 43(2): 159-439.