Startseite

Peniophorella pubera (Fr.) K.H. Larss.

Synonyme: Hyphoderma puberum (Fr.) Wallr. , Thelephora pubera Fr.

Systematik: Basidiomycota > Hymenochaetales > Rickenellaceae

Deutscher Name: Flaumiger Rindenpilz

Vorkommen:
Europa.
Weit verbreitet und häufig, meist an Laubholz (z. B. Buche, Eiche, Ulme), seltener aber auch an Nadelholz ( z. B. Kiefer, Tanne).

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur von zwei naturnahen Gebieten bekannt, aber vermutlicher häufiger.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, am Substrat angeheftet, weiß bis ockerlich, auch mit Isabeltönen. Fruchtkörper fast wachsartig, bis 0,3 mm dick. Oberfläche glatt, unter der Lupe aufgrund der herausragenden Zystiden fein flaumig. Fruchtkörperrand ausdünnend, nicht deutlich abgesetzt.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, mit Schnallen.
Zystiden: zwei verschiedene Zystidentypen möglich: 1.) auffällige, lang gestreckt kegelförmige, also zur Spitze hin ausdünnende, dickwandige und stark mit Kristallen inkrustierte Zystiden, 60-200 x 10-18 µm, teils weit aus dem Hymenium herausragend, teils (bei dicken Fruchtkörpern) auch gänzlich eingeschlossen. Dieser Zystidentyp ist sehr häufig und dominant. 2.) Stephanocysten (Nematodenfangzellen), d.h. kugelförmige Zellen, die wie in einem Eierbecher in einer Trägerzelle stecken, die einen auffälligen Zackenkranz trägt. Die Trägerzelle ist häufig mit gelblichem, öligem Inhalt gefüllt. Stephanocysten treten vor allem im Myzel auf (z.B. in Kulturen), können aber sehr selten auch im Subiculum gefunden werden.
Basidien viersporig, 20-30 x 5-6 µm, meist etwas eingeschnürt.
Sporen 7-10 x 3,5-5 µm, subzylindrisch bis einseitig konkav, suballantoid.

Bemerkungen:
Die Komnbination der auffälligen, stark inkrustierten Zystiden mit leicht gebogenen bis fast zylindrischen Sporen macht die Bestimmung sehr einfach. Vermutlich wurde daher bislang wenig auf Stephanocysten geachtet. Diese kommen aber bevorzugt im Myzel, also im Substrat vor und sind daher nicht immer bzw. nicht immer einfach im Fruchtkörper zu finden.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Bernicchia A., Gorjon S.P. (2010): Corticiaceae s.l. Fungi Europaei 12: 487-488.
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.