Vorkommen am Ammersee: Selten gemeldet, aber vermutlich deutlich häufiiger als es die wenigen Nachweise suggerieren,
In unserer Datenbank gibt es 9 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Fruchtkörper resupinat, am Substrat angeheftet, sehr vielgestaltig, von extrem dünn und fast unsichtbar (junge Stadien, dennoch fertil) bis hin zu deutlich ausgeprägt, weiß bis creme, alt auch ocker. Wenn kräftig ausgeprägt, dann fast wachsartig und bis 0,2 mm dick. Oberfläche glatt. Fruchtkörperrand ausdünnend, nicht deutlich abgesetzt.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Hyphensystem monomitisch, mit Schnallen. Zystiden: Drei verschiedene Zystidentypen möglich (und unterschiedlich häufig, teils ein oder zwei Typen fehlend bzw. sehr selten und daher schwer zu detektieren): 1.) zylindrische bis angedeutet flaschenförmige, aus dem Hymenium herausragende Zystiden, die apikal leicht kopfig sind und häufig einen kleinen Kristallschopf tragen, 50-100 x 6-10 µm. 2.) eingesenkte, fusiforme Gloeozystiden (Inhalt meist farblos), die manchmal sehr dominant sein können, in anderen Aufsammlungen (fast) fehlen, 50-100 x 8-12 µm. 3.) Stephanozysten (Nematodenfangzellen), d.h. kugelförmige Zellen, die wie in einem Eierbecher in einer Trägerzelle stecken, die einen auffälligen Zackenkranz trägt. Die Trägerzelle ist häufig mit gelblichem, öligem Inhalt gefüllt. Die Häufigkeit der Stephanozysten schwankt erheblich. Manchmal ist der gesamte Fruchtkörper mit ihnen versehen, bei anderen Kollektionen findet man sie nur sehr vereinzelte im Subiculum, in anderen scheinen sie zu fehlen. Basidien viersporig, 20-30 x 6-7 µm, gerne etwas geschlängelt, meist ein- bis zweimal etwas eingeschnürt. Sporen 8-11 x 4-5 µm, einseitig konkav, suballantoid.
Bemerkungen: Es handelt sich wohl um einen Artenkomplex, der zurzeit nur genetisch und geographisch greifbar ist. In Bezug auf die Ökologie, Morphologie und Anatomie sind keine Abgrenzungen möglich. Die große Variabilität der Mikromerkmale erschwert oftmals die leichte Bestimmung. Die Sporenform ist aber einigermaßen typisch und in Kombination mit einer der beschriebenen Zystiden (und den eingeschnürten, etwas geschlängelten Basidien) ist die Art mit etwas Erfahrung doch recht gut ansprechbar. Nimmt man sich die Zeit, Stephanocysten zu suchen, kann man die Bestimmung absichern. Dies bedarf manchmal aber sehr viel Geduld. Peniophorella tsugae besitzt ebenfalls sowohl fusoide Gloeozystiden als auch kapitate, inkrustierte Zystiden, aber deren Sporen sind etwas kürzer und die Zystiden bilden ein auffälliges, braunes Exsudat. Stephanozysten scheinen hier zu fehlen (oder wurden bislang übersehen?).
Quelle / Literatur: Bernicchia A., Gorjon S.P. (2010): Corticiaceae s.l. Fungi Europaei 12. Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.