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Paxillus involutus (Batsch : Fr.) Fr. 1838

Synonyme: Paxillus lateralis (Schaeff.) Sacc. , Tapinia involuta (Fr.) Berk.

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Paxillaceae

Deutscher Name: Kahler Krempling

Vorkommen:
Sehr häufig schon ab Frühsommer in Nadelwäldern und Mooren; eine nahestehende, aber deutlich kräftigere Art aus Parkanlagen und Laubwäldern wird seit einiger Zeit als eigene Art (Paxillus validus) abgetrennt.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 478 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4-20 cm breit, jung konvex, bald flach mit etwas vertieftem Scheitel und lang eingerolltem, gekerbtem und flaumig-filzigem Rand, dann zunehmend trichterförmig und mitunter schwach gebuckelt, glatt, teilweise schwach höckerig, trocken fein eingewachsen filzig und alt etwas glänzend, feucht schmierig, schmutzig ocker- bis rot- oder olivbraun, fleckig, dickfleischig.
Lamellen schmal und dichtstehend, oft gegabelt und queraderig, am Stiel weit strichartig herablaufend, selten auch etwas netzig-porig, hell holz- bis ockergelb und bei Berührung nach 10-30 Sekunden dunkelbraun fleckend, nach einigen Minuten braunschwarz, mit glatter, mitunter bräunlicher Schneide.
Stiel 3-7 cm lang und 7-15 mm dick, verhältnismäßig kurz, zylindrisch mit schwach verdicktem Grund, graugelb bis ockerbräunlich, glatt, längsfaserig, auf Druck dunkelbraun fleckend, voll und berindet.
Fleisch hell holzgelb, im Schnitt braun anlaufend, schwammig-weich, mit mildem, säuerlichem, etwas zusammenziehendem Geschmack und angenehm aromatisch-fruchtigem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,6-10 x 5-6,7 µm, elliptisch-eiförmig, gelblich, glatt.
Basidien 4-sporig.
Cheilo- und Pleurzystiden spindelig mit braunem Inhalt.
Septen ohne Schnallen.

Bemerkungen:
Der Pilz ist roh genossen sehr giftig. In gut gekochtem Zustand zwar sehr schmackhaft, kann aber nach wiederholtem Genuss zu schlagartig einsetzenden schweren Vergiftungen führen. Dabei kommt es zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse), die zum Tod führen kann. Der diese Reaktion auslösende Wirkstoff ist bis heute unbekannt.
Ähnliche Arten: Der Erlen-Krempling (Paxillus filamentosus) ist kleiner, auf dem Hut etwas geflammt und wächst ausschließlich unter Erlen (Alnus). Er sollte ebenfalls nicht für Speisezwecke verwendet werden. Der Tannenreizker (Lactarius turpis) hat jung hell strohfarbene Lamellen und sondert beim Anbrechen einen weißen Milchsaft aus.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 64;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 560;
Knudsen/Taylor in Funga Nordica, 1. Aufl., Paxillus, S. 160f.;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 61.2, S. 504f.;
Pohle, Z. Mykol., Bd. 58/1, DGFM-Mitteilungen, S. 5 (zur Giftwirkung).

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch