Systematik: Basidiomycota > Hymenochaetales > Schizoporaceae
Deutscher Name: Falber Steifporling
Vorkommen:
Europa, nach Ryvarden & Melo 2014 in allen Waldgebieten, weltweit.
In Deutschland von Norden bis Süden mit unterschiedlicher Häufigkeit kartiert (s. Bemerkungen).
An Laub- und Nadelholz, gerne an liegenden Stämmen. In Nordeuropa scheint Pappel das Hauptsubstrat zu sein, während in Deutschland viele Funde von Fichte gemeldet werden.
Vorkommen am Ammersee:
Vermutlich zerstreut, aber wohl selten erkannt und kartiert.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat bis effuso-reflex (also nur angedeutet Hutkanten bildend), bis 7 mm dick, zu größeren Fruchtkörpern zusammenfließend, jung fast weiß, schließlich mehr creme, alt auch ockerlich.
Poren recht weitlöchrig, 1-4 Poren pro mm, angulär oder irregulär bis labyrinthisch.
Fruchtkörperrand (ohne Röhren / Poren) bis 1 cm dick, etwas ausfransend.
Fleisch creme-weiß, schon jung sehr fest, steif, im Alter dann mehr mit ledriger Konsistenz.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen breit ellipsoid 5-6 x 4-4,5 µm, farblos bis etwas gelblich erscheinend.
Zystiden zweierlei Art: 1. aus dem Hymenium herausragende, pfriemförmige Zystiden, diese bis 40 x 14 µm, und 2.) nicht oder wenig herausragende, zylindrische Zystiden mit Kristallschopf.
Hyphensystem monomitisch, Schnallen fehlend.
Bemerkungen:
Eine sichere Bestimmung ist nur mit Hilfe des Mikroskops möglich. Zunächst muss anhand der Kristallzystiden und der fehlenden Schnallen die Gattung erkannt werden, dann helfen die ellipsoiden (und nicht rundlichen) Sporen und die weiten Poren eine Unterscheidung von anderen Gattungsvertretern. Generell ist die Bestimmung von weißen bis cremefarbigen, resupinaten Porlingen ohne Mikroskop als kritisch anzusehen. Oxyporus populinus scheint auch potentiell human- bzw. zumindest tierpathogen zu sein, da Fälle von schweren Infektion bei Hunden bekannt sind (siehe Literaturverzeichnis).
Autor: Dr. Christoph Hahn
Quelle / Literatur:
Brockus C.W. et al. (2009): Disseminated Oxyporus corticola infection in a German shepherd dog. Medical Mycology 47(9): 862-868.
Miller S.A. et al. (2012): Isolation and sequence-based identification of Oxyporus corticola from a dog with generalized lymphadenopathy. Journ. of veterinary diagnostic investigation 24(1): 178-181.
Ryvarden, L. & Melo, I. 2014: Poroid fungi of Europe: 292;