Synonyme: Polyporus albidus Schaeff. ex Trog in Fr. , Postia stiptica (Pers. : Fr.) Jülich , Spongiporus stipticus (Pers. : Fr.) A. David , Tyromyces stipticus (Pers. : Fr.) Kotl. & Pouzar
Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Fomitopsidaceae
Deutscher Name: Bitterer Saftporling
Vorkommen:
An totem Fichtenholz, seltener auch an anderen Nadelhölzern und ausnahmsweise auch an Laubholz, an stehenden Stammstücken mitunter in großer Zahl und sehr auffällige Rasen aus zahlreichen Einzelfruchtkörpern bildend, weniger häufig an offenen Wundstellen lebender Fichten (Picea abies) und dann meist im Bereich der Rindenverletzungen am Stammgrund.
In Nadelwaldgebieten häufig und weit verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 246 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 3-12 cm breit und 2-5 cm vom Substrat abstehend, einjährig, konsolenförmig und breit am Substrat angewachsen, an der Ansatzstelle bis 4 cm dick, im Querschnitt dreieckig, oberseits flach, fein filzig und höckerig-wellig, jung rein weiß, dann ockerlich-cremefarben, Rand scharf.
Fruchtschicht porig, Poren rundlich bis etwas längsgestreckt, auch schwach labyrinthisch, ziemlich eng, 3-4 pro mm, Röhren bis 10 mm lang.
Fleisch brüchig, weich, etwas faserig, weiß, mit säuerlichem Geruch nach Wurzelschwamm, Geschmack stark bitter und zusammenziehend.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 3,5-5 x 2-2,3 µm, elliptisch, schwach bohnenförmig, farblos und glatt, mit Jod nicht blau.
Hyphensystem monomitisch.
Bemerkungen:
Braunfäule-Erreger. Der Pilz wird durch die modernen Holzbringungsmethoden in der Forstwirtschaft, die zu starken Rindenschäden am Stammgrund lebender Fichten führt, auffällig gefördert.
Ähnliche Arten: Es gibt eine Reihe weißer Saftporlinge, die recht ähnlich aussehen, aber nicht den charakteristischen, bitter zusammenziehenden Geschmack aufweisen. Auch
Climacocystis borealis sieht ähnlich aus, schmeckt aber mild und hat größere, stärker labyrinthische Poren.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 336 (als Postia stiptica);
Hagara/Antonín/Baier, Houby, S. 115;
Jahn, Pilze an Bäumen, Nr. 86 (als Tyromyces stipticus);
Jülich, Kl. Krypt.fl., Bd. 2b/1, S. 345 (als Postia stiptica);
Ryman/Holmåsen, Pilze, S. 149 (als Tyromyces stipticus).