Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae
Deutscher Name: Zweisporiger Nitrat-Helmling
Vorkommen:
Einzeln oder gesellig, seltener büschelig vom März bis Juni an stark vermoderten Fichtenstümpfen in Nadelwäldern, selten auch an liegendem Reisig. Gilt als ziemlich verbreitet, wurde aber erst 1987 beschrieben und von anderen Taxa abgegrenzt, weshalb präzise Verbreitungsangaben für Bayern bisher kaum möglich sind.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 12 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 8-25 mm breit, jung konvex-glockig, dann breit kegelig-glockig mit breitem, rundem Buckel und fast immer mit ausgeprägter Papille, dunkel graubraun, hygrophan, feucht auf 2/3 durchscheinend gerieft, trocken matt, feucht etwas speckig glänzend, hell bläulich bereift, gegen den scharfen, glatten bis etwas welligen Rand oft heller beigebraun mit weißlichem Saum, alt etwas verbogen, sehr dünnfleischig.
Lamellen weißlichgrau mit weißer Schneide, ziemlich schmal, mäßig dichtstehend, am Hutrand mit bis zu 14 Lamellen pro cm, meist mit 1 Zwischenlamelle, am Stiel breit angewachsen und mit einem kurzen Zahn herablaufend, gegen den Rand am Grund oft schmal queraderig verbunden, Schneide gleichfarbig und glatt.
Stiel bis 5 cm lang und an der Spitze bis 1, am Grund bis 1,5 mm dick, zylindrisch, ziemlich dünn, fast fädig, am Grund oft gebogen, Spitze hellgrau, abwärts gleichmäßig dunkler graubraun werdend, jung auf ganzer Länge, alt nur noch an der Spitze flockig bereift.
Fleisch wässerig graubraun, unter der Huthaut dunkler, mit mildem, schwach nitrösem Geschmack und deutlich nitrösem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-14,9 x 4,3-5,3 µm, farblos und glatt, elliptisch bis leicht zylindrisch, mit stark körnig-tropfenförmigem Inhalt, mit Jod blau. Sporenstaub weißlich.
Cheilozystiden an der Schneide zahlreich, pfriemlich-spindelig bis bauchig.
Basidien 2-sporig mit dicken Sterigmen und körnigem Inhalt.
Bemerkungen:
Die Art läßt sich im Gelände wohl kaum von Mycena stipata mit 4-sporigen Basidien unterscheiden. Ggf. können die bei Mycena silvae-nigrae alt queraderigen Lamellen und der auf ganzer Länge bereifte Stiel herangezogen werden (cf. Breitenbach/Kränzlin).
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 365;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 116.98, S. 737f.;
Maas Geesteranus/Schwöbel, Beiträge zur Kenntnis der Pilze Mitteleuropas, Bd. 3, S. 149;
Robich, Mycena d’Europa, S. 306ff.