Synonyme: Mycena pura var. rosea (Schumach.) Kühner , Prunulus roseus (Bull.) Gramb.
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae
Deutscher Name: Rosa Rettich-Helmling
Vorkommen:
Im Sommer und Herbst oft gesellig in Laub- und Mischwäldern auf Kalkböden, meist aber kaum vor Mitte September erscheinend, gerne an etwas feuchteren Stellen, ziemlich verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 564 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2-5 cm breit, jung kegelig, später ausgebreitet und gebuckelt, glatt, mitunter radial wellig-runzelig, matt, hygrophan, rosa mit manchmal gelblichem oder cremefarbenem Buckel, am Rand durchscheinend gerieft und mitunter etwas heller, dünnfleischig.
Lamellen jung weiß, bald hell rosafarben, mäßig dichtstehend, am Stiel ausgebuchtet angewachsen, mit glatter Schneide.
Stiel 5-8 cm lang und 4-8 mm dick, zylindrisch mit schwach verdicktem, weißfilzigem Grund, weiß, mitunter schwach rosa überhaucht, fein längsfaserig, starr, jung voll, später hohl.
Fleisch weiß, mit rettichartigem Geruch und Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,6-7,5 x 4,1-4,8 µm, breit elliptisch, farblos und glatt, mit Tropfen, mit Jod blau.
Sporenpulver weiß.
Cheilozystiden spindelig oder keulig, seltener blasig.
Bemerkungen:
Die Abgrenzung von rosafarbenen Formen der Mycena pura ist nicht immer einfach. Mycena rosea ist meist deutlich größer und hat einen lang kegelig bleibenden, um den Buckel vertieften Hut sowie meist deutlicher rosafarbene Lamellen. Der Pilz ist eine typische Art des Herbstes, die deutlich größer wird als Mycena pura ss. str. und sich durch helle, mehr rosarote Farbe des Hutes unterscheidet. Sie soll innerhalb des Komplexes der Purae den höchsten Muskaringehalt aufweisen und hat beim Genuss größerer Mengen schon Vergiftungen hervorgerufen.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 361;
Kühner, Le Genre Mycena, S. 451;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 116.80, S. 714f.;
Robich, Mycena d’Europa, S. 123ff.